“Washington Post”: Mathias Döpfner soll zum Gebet für Trump-Sieg aufgerufen haben.


Alles nicht so gemeint? Springer-Vorstandsvorsitzender Mathias Döpfner soll vor der US-Wahl 2020 zum Gebet für einen Sieg von Donald Trump aufgerufen haben. Die "Washington Post" zeigt Screenshots einer Mail, die Döpfner an seine engsten Führungskräfte geschickt haben soll. Darin fragt Döpfner: "Wollen wir alle am 3. November morgens eine Stunde in uns gehen und beten, dass Donald Trump wieder Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika wird?" In der Mail sind sechs Punkte aufgeführt, "die wichtigsten Themen der letzten zehn Jahre", u.a. die "Verteidigung der freien Demokratien gegen die Diktaturen in China und Russland" und die "Stabilität und Sicherheit im Mittleren Osten". Dazu schreibt Döpfner: "Von sechs Möglichkeiten fünf Richtige. Mehr hat keine amerikanische Regierung der letzten 50 Jahre geschafft."

Döpfner habe gegenüber der "Washington Post" zunächst bestritten, eine solche Mail geschrieben zu haben. Später habe er eingeräumt, dass er die Mail durchaus verschickt haben könnte, jedoch "als ironische, provokative Äußerung im Kreis der Leute, die Donald Trump hassen". Mit vermeintlicher Ironie kennt sich Döpfner aus: Als er Medienschaffende in einer privaten SMS an Autor Benjamin von Stuckrad-Barre als "Propaganda-Assistenten" und den später geschassten Julian Reichelt als letzten Journalisten bezeichnet hatte, der noch "gegen den neuen DDR-Obrigkeitsstaat aufbegehrt", sei laut dem Verlag ebenfalls nur das Mittel der Ironie und bewussten Übertreibung zum Einsatz gekommen.
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