Der WDR beendet die Zusammenarbeit mit Nemi El-Hassan.


Finaler Bruch: Der WDR entscheidet sich endgültig gegen eine Zusammenarbeit mit der Journalistin Nemi El-Hassan. "Das Vertrauen für eine künftige Zusammenarbeit ist nicht mehr vorhanden", heißt es in der Begründung. El-Hassan hatte in der Berliner Zeitung dem WDR vorgeworfen, die Linie der "Bild" übernommen zu haben, die eine "gezielte Kampagne zur Demontage einer Person" gegen sie gefahren habe. Dieser Vorwurf ist "unsinnig", heißt es aus Köln. Der WDR habe "sorgfältig und umfangreich beraten, weil die Verantwortlichen den beruflichen Weg der jungen Journalistin nicht leichtfertig behindern, sondern ihr eine Chance geben wollten".

Ursprünglich sollte El-Hassan ab November die Wissenschafts-Sendung "Quarks" moderieren. Ihr wurde kurz nach der Ankündigung Antisemitismus vorgeworfen, weil sie an einer Al-Kuds-Demo teilgenommen hatte und israelkritische Posts im Netz gelikt haben soll. Daraufhin entzog ihr der WDR den Moderationsjob.

El-Hassan beruft sich in ihrem Gastbeitrag auf ihre "palästinensischen Wurzeln" und schreibt: "Die Reaktion des WDR zeigt exemplarisch, dass es schlecht steht um die vielfach gerühmte Debattenkultur in diesem Land". Wenige Stunden später nach der Veröffentlichung des Artikels zieht der WDR einen Schlussstrich und lässt damit die Option fallen, die Journalistin hinter der Kamera zu beschäftigen.
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