WDR gibt Fehler zu bei Laschet-Tweet.

Klarstellung: Der WDR korrigiert einen missverständlichen Tweet über Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet, er wolle keine Flüchtlinge aus Afghanistan in Deutschland aufnehmen. "Dass unser Tweet die Interpretation erlaubt, Laschet wolle gar keine Flüchtlinge aufnehmen, ist unser Fehler", schreibt der Sender. Die Formulierung sei missverständlich gewesen, man habe eine dpa-Meldung verkürzt dargestellt. Darin spricht sich Laschet für Hilfe vor Ort aus und sagt, er wolle keine Zusage für die Aufnahme afghanischer Flüchtlinge abgeben: "Ich glaube, dass wir jetzt nicht das Signal aussenden sollten, dass Deutschland alle, die jetzt in Not sind, quasi aufnehmen kann." Der WDR lässt den Ursprungs-Tweet stehen, "damit die Diskussion transparent ist" und verweist auf den O-Ton.

Im Netz scheiden sich die Geister an dem WDR-Tweet. ZDF-Journalistin Nicole Diekmann kritisiert etwa, dass die Richtigstellung weniger oft geteilt worden ist und spricht von einem "Paartanz": Es gebe die einen, die einen Fehler beim Twittern machen "und die anderen, die den Fehler gerne aufnehmen, weil die Schublade sonst klemmt." Stefan Niggemeier findet das "abwegig" und hält dagegen, die Menschen hätten sich lediglich auf den WDR verlassen. "Welt"-Chefredakteur Ulf Poschardt unterstellt dem WDR, "wohl von Anfang an" gewusst zu haben, welche Wirkung der Tweet erzielt. Satiriker Jan Böhmermann fordert spaßeshalber – und mit vielen Wut-Smilies – ein gesetzliches Paraphrasierungs-Verbot für Journalistinnen: "Die haben gefälligst alles wortwörtlich so aufzuschreiben und zu vermelden, wie die Politik es aufgeschrieben und vermeldet haben will!"
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