WDR, NDR und “Süddeutsche”: Russische Propaganda erzielt immer größere Reichweiten bei Facebook.


Fakebook: Viele Facebook-Postings, die russische Desinformation enthalten, legen teils deutlich an Reichweite zu und werden nicht gekennzeichnet oder gelöscht, recherchieren WDR, NDR und die "Süddeutsche Zeitung". Zu finden seien z.B. hunderttausendfach geklickte Videoclips vom eigentlich geblockten Propaganda-Sender RT, die private Userinnen neu hochladen. Zudem würden viele kleinere Accounts aus dem verschwörungsideologischen Millieu "plötzlich stark wachsen". Nach Kriegsbeginn hätten sich die Follower-Zahlen solcher Kanäle teils innerhalb einer Woche verzehnfacht. Auch die Facebook-Seite der russischen Botschaft, in der das Butscha-Massaker als ukrainische Inszenierung bezeichnet wird, verzeichne hunderttausende Interaktionen.

Facebook-Whistleblowerin Frances Haugen wirft Facebook vor, zu wenig gegen Fake-News zu tun. Bots würden die Propaganda-Posts "künstlich pushen und damit verbreiten". Die Algorithmen würden den "extremsten Positionen die größte Reichweite" geben. Mit Faktenchecks versucht Facebook seit einiger Zeit, Falschinformationen entgegenzuwirken. Wenn unabhängige Prüferinnen Beiträge als "falsch" einstufen, werden diese entsprechend gekennzeichnet und in ihrer Reichweite eingeschränkt.
tagesschau.de, sueddeutsche.de (Paid)