“Welt”-Chef Ulf Poschardt kritisiert: Einige Milieus treiben ARD und ZDF vor sich her.


Angriff der "Welt"-Macht: "Welt"-Chefredakteur Ulf Poschardt nimmt die Diskussion um die WDR-Satire und die BR-Kritik von Richard Gutjahr zum Anlass, in einem Kommentar auf Seite 1 die öffentlich-rechtlichen Anstalten scharf zu kritisieren. Poschardt wirft ihnen vor, "einen eher hermetischen Werte- und Wahrnehmungskorridor" zu besitzen, bedingt durch eine "beamtenähnliche Journalistenexistenz" und zu gleichen Verhältnissen, aus denen die Medienschaffenden stammen. In den "Tagesthemen" kommentiere daher "in der Regel ein konformistisches Haltungskollektiv". Applaus komme dafür von "nationalmoralistischen Minderheiten, denen der Umerziehungsimpetus in Sachen Sozialismus, Klimanotstand oder Gendersprache noch nicht weit genug geht". Poschardt diagnostiziert, diese Milieus würden die Sender vor sich hertreiben.

Damit bewegt sich Poschardt nicht weit von der Kritik der AfD und anderer rechtspopulistischer Kräfte, die ARD und ZDF als zu links erachten. Von ihnen will sich der Springer-Mann jedoch nicht vereinbaren lassen. Vielmehr warnt er, dass die vermeintliche Schieflage der Öffentlich-Rechtlichen von der Partei für einen "erwartbar antiliberalen Affekt" genutzt werde. Porschardt fordert daher, dass die Mitte der Gesellschaft definieren solle, wie die Grundversorgung aussehen solle. Er selbst plädiert für eine Wachstumsbremse oder wie er verschärft sagt "Wucherbremse".
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