Werbe-Deals mit Kahn, Zusammenarbeit mit Kriminellen – “Spiegel” untersucht Tipico-Geschäfte.


Aufs falsche Pferd gesetzt? Der "Spiegel" nimmt sich in seiner aktuellen Ausgabe das Geschäft von Tipico vor. Das Magazin enthüllt Details über Werbe-Deals, u.a. mit Oliver Kahn und dem FC Bayern. Außerdem berichtet das Blatt, dass Tipico für den Betrieb seiner Wett-Shops zum Teil mit Kriminellen kooperiert hat. Der "Spiegel" zitiert aus internen Firmenunterlagen, wonach der Wettanbieter u.a. mit einem Bremer Unternehmer mit Eintrag wegen Steuerhinterziehung im Gewerbezentralregister zusammengearbeitet hat. Andere Wettbüro-Betreiber seien wegen "Waffenbesitzes, Körperverletzung, Betrug, Beleidigung oder Steuervergehen" verurteilt worden, schreibt der "Spiegel". Auch mit dem verurteilten Wettbetrüger ­Marijo Cvrtak soll Tipico demnach gearbeitet haben.

Parallel veröffentlicht der "Spiegel" Details zu Werbedeals des Wettanbieters mit dem Ex-Nationaltorhüter Oliver Kahn und dem FC Bayern. Zwischen 2014 und 2020 habe Kahn 7,1 Mio Euro für Werbung erhalten. An den FC Bayern seien zwischen 2015 und 2019 mehr als 24 Mio Euro geflossen – 5,5 Mio Euro pro Jahr plus Zusatzkosten für Werbebanner oder Sponsoren-Wände. Mit dem Werbe-Engagement habe Tipico das Ziel verfolgt, "die Sportwette als populären wie auch rechtlich gesicherten Bestandteil in der Unterhaltungskultur zu verankern", zitiert das Magazin aus internen Unterlagen der Wett-Firma. (Foto: Christoph Hardt / Geisler-Fotopress / Picture Alliance)
"Spiegel", 22/2021, S. 58 (Paid)

Mitarbeit: Markus Trantow