Wie geht’s New York, Ulrich von Schweinitz?


Eine müde Stadt: Im Video-Interview mit turi2.tv zieht Ulrich von Schweinitz eine bittere Corona-Bilanz für seinen Wohnort: "Das New York, das wir kannten in den letzten 10 oder 20 Jahren, ist nicht mehr. Das ist vorbei." Der Deutsche arbeitet als Projekt-Manager bei NBCUniversal in der Metropole, die eigentlich als dauerwach bekannt ist, in der Corona-Pandemie aber geradezu gespenstisch stillsteht. Fast alle NBC-Kolleg*innen arbeiteten seit rund eineinhalb Monaten von zuhause. Sendungen wie die Today Show würden allerdings weiter vom Firmensitz am Rockefeller Plaza produziert, sagt der 52-Jährige. Eindrücke des Ausnahmezustands in der Stadt hat von Schweinitz auf Fotos festgehalten, die wir im Video zeigen. "Die Straßen sind so leer, wie kein New Yorker sie je gesehen hat", beschreibt er die Motive.

In den ersten Wochen der Krise seien die Amerikaner*innen noch optimistisch gewesen, erinnert sich von Schweinitz. Jetzt lasse die Moral "langsam, langsam nach", die Stimmung sei gedrückt: "Die Leute leben gerade so schleichend aneinander vorbei." Menschen, die keinen Mundschutz tragen und sich nicht an die Abstandsregeln halten, würden auf der Straße schon mal "angebellt". Aber, und das ist ja irgendwie typisch amerikanisch: Die Hoffnung ist den New Yorker*innen zumindest im Umgang miteinander offenbar noch nicht abhanden gekommen, wie von Schweinitz berichtet: "Wir versichern uns gegenseitig, dass wir noch da sind, dass wir es schon schaffen, freuen uns und bedanken uns, wenn die anderen sich regelgerecht verhalten. Das ist ganz in Ordnung."
turi2.tv (6-Min-Video auf YouTube)