Zwischen Haltung und Aktivismus: Zur Frage "Wie viel persönliche Agenda erlaubt journalistische Arbeit?" haben "taz"-Chefredakteurin Barbara Junge, Bayer-Kommunikator Christian Maertin und Table-Mitherausgeberin Antje Sirleschtov am Freitag beim Medien Camp in Berlin diskutiert. Maertin fordert "objektiv" zu sein, was für ihn bedeute, "das gleiche, aufrichtige und unvoreingenommene Interesse an den Positionen aller zu haben". Mit der "taz" habe er einen solchen Austausch in acht Jahren bei Bayer noch nicht gehabt, beklagt er. Junge widerspricht. Zuvor hatte sie Objektivität als "Phantom" bezeichnet. Ausgewogenheit berge u.a. die Gefahr, "false balance" entstehen zu lassen. Sirleschtov will sich nicht am Wort "Objektivität" aufhängen. Sie spricht sich dafür aus, dass Journalisten die unterschiedlichen Sichtweisen der Beteiligten einer Geschichte aufnehmen und danach streben, mehr zu wissen. Die Diskussion unter der Leitung von turi2-Chefredakteur Markus Trantow erscheint im Laufe dieser Woche auch als Podcast bei turi2.
turi2 vor Ort, newsroom.de, mediendienst.kna.de (€)