Zahlen-Spiel: DFL findet die Bundesliga sportlich Spitze.

Beifall-Liga: Während in der Champions League den deutschen Bundesligisten bereits im Achtelfinale gegen englische Clubs der totale Germanexit droht, sieht die DFL die Bundesliga sportlich auf höchster Ebene - und versucht, das mit Zahlen zu belegen. Deshalb hat sie heute in Frankfurt erstmals den DFL Sportreport vorgestellt. Wichtigste Botschaft: Pro Bundesligaspiel fallen im Schnitt 3,1 Tore - deutlich mehr als in den anderen Topligen in Europa. Weiteres Argument für die Bundesliga: Der Kampf um den Meistertitel ist - zumindest derzeit - deutlich spannender als in Frankreich, Italien und Spanien.

Ansgar Schwenken, DFL-Direktor für Fußball & Fans, macht klar: Die Fußball-Bundesliga ist nicht nur spaß- und geldgetrieben, sondern auch datenbefeuert. Im Big-Data-Game will die DFL-Tochter Sportec Solutions punkten, sie erhebt mit digitalen Mitteln und bis zu fünf Mitarbeitern pro Spiel Daten zu Laufleistung, Sprinttempo - und neuerdings auch Erfolgs-Wahrscheinlichkeit bei jedem Torschuss.

Dass die Bundesliga nicht die Bodenhaftung verloren hat, soll folgende Zahl zeigen: Von 552 Spielern der 1. Bundesliga wurden 319 in Deutschland ausgebildet, 122 sogar in dem Club, in dem sie heute noch - oder wieder - spielen. Mit 42.217 abgesetzten Karten pro Spiel liegt die 1. Bundesliga deutlich vor England (37.980) und Spanien (27.234). Knapp 10 % der Kartenkäufer bleiben trotz gekaufter und bezahlter Karte zuhause.

Ein Fußballspiel dauert netto in der Bundesliga übrigens nicht 90, sondern laut DFL aktuell 57 Minuten und 46 Sekunden. Pro Spiel gehen also mehr als 30 Minuten für Ballholen, Schauspielerei, Meckern und Stutzenrichten verloren - wie sich das genau verteilt, können oder wollen die Big-Data-Spezialisten der DFL nicht verraten. Die Nettospielzeit ist zuletzt aber leicht gestiegen, nicht trotz, sondern wegen des umstrittenen Videobeweises: Der hat dazu geführt, dass die Spieler weniger mit dem Schiri diskutieren.
turi2 vor Ort