Keine Prognose ist auch eine Prognose: Der Dachverband der Werbewirtschaft, ZAW, will anders als zuletzt keine konkrete Prognose für das laufende Jahr abgeben, meldet "Horizont". In "verschachtelten Krisenjahren" falle es "immer schwerer, solche Prognosen aufzustellen", begründet Hauptgeschäftsführer Bernd Nauen den Schritt mit Verweis auf kontinuierlich korrigierte Voraussagen von Wirtschaftsinstituten. 2023 sei das Werbevolumen moderat um 1,5 % auf 48,8 Mrd Euro gewachsen – 2024 bleibe die "gesamtwirtschaftliche Lage angespannt". Die Netto-Werbeumsätze der Medien seien 2023 nur um 0,7 % auf 25,9 Mrd Euro gestiegen. Digital-Werbung wächst mit 8,3 % auf knapp 13 Mrd Euro am meisten, Print-Tageszeitungen (-7 %) und Zeitschriften (-9 %) verlieren am stärksten.
Nauen äußert sich – wenig überraschend – auch erneut kritisch zum geplanten Verbot für an Kinder gerichtete Lebensmittelwerbung: Dieses würde "eine Spur der Verwüstung in der deutschen Medienlandschaft hinterlassen" und Einbußen von rund 3 Mrd Euro pro Jahr verursachen. Außerdem hebt er den "Public Value" von Werbung hervor, der seiner Meinung nach in der Finanzierung der Medien liegt, die auch Werbeträger sind: "Deshalb sollten wir alles unterlassen, das die Finanzierung der Medien gefährdet."
horizont.net (€), zaw.de, meedia.de