ZDF wehrt sich gegen Vorwurf, für “Schlagabtausch” bewusst linkes Publikum ausgewählt zu haben.


Parteiisches Publikum? Das ZDF wider­spricht dem Vorwurf von Parteien und "Bild", für den "Schlag­abtausch" am Donnerstag­abend vor allem linke Sympathisanten als Publikum ins Studio geholt zu haben. Für die Sendung "wurde kein Publikum gecastet", teilt der Sender in einem Statement mit. Im Vorfeld seien jedoch "auch verschiedene Berliner Institutionen kontaktiert" worden. Dies sei "ein übliches Verfahren" und erfolge "mit Blick auf die Möglichkeit einer kurzen Anreise des Publikums". Daraus ergebe sich "in der Regel eine ausgewogene Verteilung", sagt ein Sprecher zu "Bild". "Die politische Einstellung wird nicht abgefragt."

Bei der Begrüßung der Talk-Teilnehmer hatten nur Grünen-Partei­chef Felix Banaszak und Linken-Bundes­vor­sitzender Jan van Aken Applaus bekommen. Als von Aken AfD-Mann Tino Chrupalla zurecht­wies, johlte das Publikum. ZDF-Haupt­stadt­korrespondent Dominik Rzepka erklärte im "heute journal update", dass im Publikum "relativ viele Zuschauer" der linken Unis HU und FU Berlin saßen, die "extra angeschrieben und eingeladen wurden". "Bild" wertete dies als Geständnis. FDP-Politiker Wolfgang Kubicki fordert bei X eine Erklärung vom ZDF-Intendanten.
presseportal.zdf.de (Statement), bild.de, zdf.de ("heute journal update", 17-Min-Video, ab 5:05), zdf.de (komplette Sendung, 92-Min-Video)

(Foto: Christoph Soeder / dpa / picturedesk.com)