Ausermittelt: Die Berliner Agentur WMP Eurocom scheitert mit einer Anzeige gegen ihren Ex-Chef Michael Inacker. Die Staatsanwaltschaft Berlin hat die Ermittlungen eingestellt, schreibt die "Zeit". Die Agentur hatte dem Manager in Bezug auf umstrittene Kooperationen mit Katar und Saudi-Arabien schwere Untreue vorgeworfen und auf Schadenersatz verklagt. Inacker selbst hat die Vorwürfe stets bestritten. Konkret ging es u.a. um das Geheimdossier eines Privatermittlers, das die mutmaßliche Finanzierung der libanesischen Hisbollah durch reiche Gönner belegen soll. WMP soll unter Inacker bei dem Versuch geholfen haben, das Dossier zu verkaufen, lautete der Vorwurf.
Die "Zeit" zitiert nun aus der Aufzeichnung eines Gesprächs zwischen Inacker und dem Privatermittler, in dem es u.a. um Geld und die Art und Weise der Auszahlung geht. Zudem berichtet die Zeitung, dass nun das US-Heimatschutz-Ministerium in der Sache und wegen des Verdachts der Terrorunterstützung ermittelt. US-Beamte wollen den Privatermittler in den kommenden Wochen befragen.
Inacker war von 2015 bis zum Sommer 2020 Chef von WMP. Sechs Wochen nach einem ersten Bericht von Zeit Online über das Geschäft, verließ er die Firma. Inzwischen leitet er eine eigene PR-Agentur.
"Zeit" 20/2021, S. 25, turi2.de (Background)