NDR Kiel: Rund 100 Beschäftigte des Landesfunkhauses Schleswig-Holstein können sich eine "vertrauensvolle Zusammenarbeit" mit den bisherigen Führungskräften in Kiel "nicht mehr vorstellen", schreiben sie in einer zweiten E-Mail an NDR-Intendant Joachim Knuth, berichten "Zeit" und "Spiegel". Sie fordern personelle Konsequenzen, "unabhängig von den Ergebnissen der unterschiedlichen Untersuchungen" im Haus. Die Belegschaft spüren demnach teilweise ein "toxisches Arbeitsklima". Einzelne Führungskräfte hätten "über Jahre einen Führungsstil geprägt und gelebt, der zu viele Kolleg*innen in Angst versetzt, zu oft Wertschätzung, Fehlerkultur und schließlich inhaltliche Auseinandersetzung hat vermissen lassen".
Götz Haman schreibt in der "Zeit" jedoch auch, für die Vorwürfe politischer Einflussnahme und die Unterdrückung kritischer Recherchen "fehlen weiter Belege". Diese kommen in der E-Mail der Mitarbeitenden auch nicht zur Sprache. Hamann sieht "Wut und Frustration" in der Belegschaft, die er mit einer "Entfremdung zwischen einem Teil der Redaktion und ihren Führungskräften" begründet. Nach "Spiegel"-Informationen soll Knuth bereits auf die Mail geantwortet haben. Er könne gut verstehen, dass die Aufarbeitung die Belegschaft belaste, schreibt der Intendant, ohne konkret auf die Forderungen einzugehen. Die Aufklärungsarbeit werde Klarheit bringen: "Vertrauen Sie bitte darauf, dass ich an einem Neuanfang in Ihrem Landesfunkhaus Interesse habe", schreibt Knuth. Der jedoch sei nicht "über Nacht zu erreichen".
zeit.de (€), spiegel.de, turi2.de (Background)