Zitat: Ex-Chefredakteur Werner Funk hat an “Spiegel” und “stern” wenig Vergnügen.

"Im deutschen Print-Journalismus war der 'Spiegel' für mich immer so etwas wie die Tour de France, der 'stern' lediglich eine Art Giro d'Italia."

Werner Funk, 80, früher Chefredakteur von "Spiegel", "stern" und anderen Magazinen, grantelt sich durch ein Interview mit "Brand Eins". Heute hat er an den Blättern, denen er früher vorstand, "wenig Vergnügen".
"Brand Eins", 8/2017, S. 114-122 (Paid)

Weitere Zitate:
- über die Rolle der überregionalen Tagespresse in Deutschland:

"'Süddeutsche Zeitung' und 'FAZ' haben den Job des Recherche-Spürhundes von den Magazinen übernommen. Sie machen in der Tat einen guten Job, aber auch der hält keinem Vergleich mit dem 'New Yorker', der 'New York Times' und 'Vanity Fair' stand."

- über seinen Rauswurf beim "Spiegel" 1991:

"Das hat mich unendlich getroffen, denn der 'Spiegel' war mein journalistisches Leben und Rudolf Augstein für mich eine Art journalistischer Übervater."

"Was ich spürte, war eine Leere, die auf angenehme Weise mit Hass unterfüttert war."

- über seine Position als gefürchteter "stern"-Chefredakteur, wo er den Spitznamen Kim Il Funk hatte:

"Sicherlich habe ich ab und zu das Rad überdreht. Aber konkrete Fälle fallen mir nicht ein. Wirklich nicht."

- über Gelassenheit im Alter:

"Ich kann mich immer noch über die Larifari-Titel des 'Spiegel' aufregen. Aber fünf Minuten später sag' ich mir: Was soll's, die Jungs haben es auch deutlich schwerer, als wir es damals hatten."

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