Zitat: KI kann den sechsten Sinn nicht ersetzen, sagt Stephan Grünewald.

"Die fünf Sinne des Menschen sind vielleicht durch die KI substituierbar. Aber nicht der sechste Sinn – das Gespür für Kreation, ästhetisches Empfinden und neue Problemlösungen."

Stephan Grünewald, Psychologe und Mitgründer des Rheingold-Instituts, spricht im Interview mit "Werben & Verkaufen" über Chancen und Gefahren der digitalen Transformation.
"Werben & Verkaufen", 3/2019, S. 16-19 (Paid)

Weitere Zitate:

... über die Grenzen der Digitalisierung im Alltag

"Die Digitalisierung muss durch das Nadelöhr des analogen
Alltags. Wir werden zum Beispiel durch die Blockchain in der
Lage sein, die Arbeit eines Notars zu ersetzen. Aber es wird
weiterhin Notare geben. Denn ich brauche bei lebenswichtigen
Entscheidungen einen väterlichen Beistand."


... über neue gesellschaftliche Gräben:

"Heute entsteht der Eindruck, die Eliten fänden die
Welt besser, wenn es die ganzen Dieselfahrer und
Fleischesser nicht gäbe."


... über die Vergötterung von Influencern:

"Der Umgang mit Influencern ist teilweise besorgniserregend. Und zwar dann, wenn der Influencer zum Totemtier und wie ein Gott verehrt wird."

... wie die Digitalisierung unser Verständnis von Teilhabe verändert:

"Sankt Martin hatte nach dem Teilen nur noch einen halben Mantel. In der digitalen Welt steht Teilen aber nicht mehr in einer Dividierungs- sondern in einer Multiplikations-Logik."

... über digitale Allmacht und analoge Ohnmacht:

"Die Allmacht, die wir in der digitalen Welt spüren,
kippt so in der analogen Alltagswelt wieder in Ohnmachts-Erlebnisse."


... wie Video-Streaming unsere Realitäts-Wahrnehmung verändert.

"Wenn wir in fünf Jahren kein Fernsehen mehr schauen, sondern nur noch vor Netflix sitzen, dann sind wir in einer Gesellschaft, die nicht mehr regierbar ist."