Mathias Döpfner warnt auf dem BDZV-Kongress vor dem Aus der Presse-Infrastruktur.


Letzte Warnung: Noch-BDZV-Präsident und Springer-Chef Mathias Döpfner warnt bei seiner Rede auf dem BDZV-Kongress vor wirtschaftlichen Härten für die Regionalverlage. Als Grund nennt er neben der Inflation auch die Erhöhung des Mindestlohns. Die aktuelle Kostenexplosion treffe auf "zuvor festgelegte, staatlich veranlasste Kostenerhöhungen", die im kommenden Monat relevant würden. "Unsere wertvolle Infrastruktur der Pressezustellung steht aufgrund kaum darstellbarer Lohnkosten in vielen Teilen Deutschlands vor dem Aus", sagt er. Damit werde gerade im Regionalen und Lokalen "gesellschaftlicher Zusammenhalt und örtliche Meinungsbildung aus verlässlichen Quellen geschwächt". Dabei sei verantwortungsvoller Journalismus "Fundament und die Schutzmacht der Demokratie".

Die Warnung dürfte vor allem an die Bundesregierung gerichtet sein, die sich in ihrem Koaltionsvertrag verpflichtet hatte, "die flächendeckende Versorgung mit periodischen Presseerzeugnissen" zu gewährleisten. Am Freitag wollen die Länder im Bundesrat über einen Antrag von Sachsen, Niedersachsen, Bremen, Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt abstimmen, der Druck auf die Bundesregierung für eine staatliche Förderung erhöhen soll.

Für Döpfner ist es der letzte Auftritt als Präsident des Verbands. Er hatte im Mai angekündigt, sich aus dem Amt zurückzuziehen. Gestern hat der BDZV zudem eine Neustrukturierung der Verbandsführung beschlossen.
horizont.net, presseportal.de, turi2.de (Background, Döpfner-Rücktritt), turi2.de (Background, BDZV-Führung)