Noch-“Washington Post”-Chef Martin Baron kritisiert Medien, die Verschwörungstheorien verbreiten.


Washington Past: Der scheidende "Washington Post"-Chef Martin "Marty" Baron kritisiert Medien, die "sich nicht an Fakten oder der Wahrheit stören" und lieber Verschwörungstheorien verbreiten. Im Interview mit dem "Spiegel" sagt er: Nutzer*innen, die sich daran orientierten, seien nur noch schwer durch mehr Transparenz von Journalist*innen zu überzeugen. Baron gibt auch zu, Ex-Präsident Donald Trump unterschätzt zu haben. Es sei ein Fehler gewesen, ihn "wie jeden normalen Präsidenten" zu behandeln: "Das hat er ausgenutzt."

Die Zukunft des Journalismus sieht der 66-Jährige fernab von Print – stattdessen werden die Storys der Zukunft seiner Meinung nach eine Kombination aus Text, Video und Grafik, Animation und Audio sein. Bei der Bezahl-Moral der Nutzer*innen bemerkt Baron Besserung: "Viele Menschen haben eingesehen, dass sie für Qualitäts­journalismus bezahlen müssen und bezahlen sollten." Den Kauf der "Post" durch Jeff Bezos, der gerade angekündigt hat, sich anstelle seines Chef-Postens bei Amazon u.a. intensiver der Zeitung zu widmen, bewertet Baron positiv: Der Amazon-Mogul habe die Zeitung zu einem nationalen und internationalen Publikum gebracht - "ein kluger Schachzug". (Foto: Michael Reynolds / dpa / Picture Alliance)
spiegel.de (Paid), turi2.de (Background Bezos)