"Als n-tv-Chefin brauche ich eine Lizenz, eine Aufsichtsbehörde, ein polizeiliches Führungszeugnis. Um einem unbegrenzten Publikum online Desinformationen zu unterbreiten, benötigt man bloß ein Handy und Netz."
Tanit Koch, n-tv-Chefin und Chefredakteurin der RTl-Zentralredaktion, sagt im "FAZ"-Interview, der private Fernsehmarkt sei oft überreguliert.
"FAZ", S. 13 (Paid)
weitere Zitate:
"Alles, was zum Beispiel die lange Erzählform braucht, darf nicht im Tagesgeschäft unter die Räder kommen." (über den Sinn der Zentralredaktion)
"Als Notre-Dame in Flammen aufging, verdreifachte n-tv den Tagesmarktanteil bei 14 bis 59 – weil wir innerhalb von Minuten live aus Paris gesendet haben. Auf die Frage, warum kein 'Brennpunkt' kam, twitterte ARD-Chef Rainald Becker an dem Abend, man mache kein 'Gaffer TV'. Diese Einstellung finde ich bei einem Wettbewerber ganz, ganz großartig. Möge sie ihm lange erhalten bleiben."
"Was mich stört, ist die Lust an Untergangsszenarien in unserer Branche."
"Ich habe an einem für mich wichtigen Punkt nicht die Unterstützung von Mathias Döpfner erhalten. Wir haben darüber gesprochen, wir stehen weiter in Kontakt, und es war sein gutes Recht als Vorstandsvorsitzender von Axel Springer. Mein Recht war es, zu neuen Ufern aufzubrechen." (über ihren Abgang bei der "Bild")
"Wenn Renate Künast im Netz als 'Drecks-Fotze' beleidigt wird und ein Landgericht das durchgehen lässt, müssen wir uns nicht wundern, dass Google und Facebook sagen: Wie sollen wir denn wissen, was wir löschen sollen, wenn es noch nicht mal deutsche Richter erkennen?" (über den Ton in sozialen Netzwerken)