Winfried Kretschmann will, dass Forscherinnen sich aus der Corona-Politik raushalten.

Sollen nicht reinreden: Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann kritisiert im Interview mit der "Heilbronner Stimme" die Einmischung der Wissenschaft in die Corona-Politik. Es sei die Kompetenz und Aufgabe der Politikerinnen und nicht der Epidemiologinnen, zu beurteilen, ob eine allgemeine Impfpflicht "politische Kollateralschäden" erzeuge: "Das zu bewerten liegt jetzt nicht in der Kompetenz der Stiko oder von wem auch immer." Wissenschaftlerinnen sollten zwar die "Deutungshoheit über ihr Fach" unbedingt haben, sollten es aber unterlassen, politische Ratschläge zu geben, meint Kretschmann.

"Max Weber hat darauf verwiesen, dass Wissenschaften die Welt beschreiben, wie sie war, ist und sein wird. Sie können auch beschreiben, wie man die Welt verändern könnte.  Aber die Wissenschaft kann nicht sagen, ob man die Welt auch verändern soll", sagt Kretschmann. Zuletzt hatte sich beispielsweise Stiko-Chef Thomas Mertens gegen eine Impfpflicht ausgesprochen und vor einer Spaltung der Gesellschaft gewarnt.
stimme.de (Paid) via sueddeutsche.de