Anstalt und die 9 Zwerge: Der von den Ländern berufene Zukunftsrat legt seine Vorschläge für eine Reform der Öffentlich-Rechtlichen vor. Die größte Umstellung beträfe die ARD: Für das bundesweite Programm, Mediathek, Technik und Verwaltung schlägt der Rat eine eigenständige "ARD-Anstalt" mit einem Vorsitzenden der Geschäftsleitung, nicht mit einem Intendanten, vor. Die neun Landesrundfunkanstalten wären nur noch für dritte Programme und den Hörfunk verantwortlich, würden aber ihre Intendantinnen behalten. Auch ZDF und Deutschlandradio sollen von kollegialen Geschäftsleitungen statt wie bisher von Intendanten geleitet werden. Eine Fusion von ARD, ZDF und Deutschlandradio hält der Rat aber für falsch. Stattdessen sollen die drei Sender eine gemeinsame Tochtergesellschaft für einheitliche Technik der digitalen Plattformen gründen. Der Rundfunkbeitrag soll indexiert werden, also parallel zur Inflation steigen, und Sanktionen bei Nichterfüllung des Auftrags möglich werden. Für die Aufsicht der Sender schlägt der Rat jeweils einen Medienrat und einen Verwaltungsrat vor. Laut der früheren Gruner+Jahr-Verlagschefin Julia Jäkel (Bildmitte), die im Zukunftsrat sitzt, ergeben sich dadurch "mittel- und langfristig" erhebliche Einsparpotenziale. Die Rundfunkkommission will am Dienstag erstmals über die Vorschläge beraten.
faz.net (€), taz.de, turi2.de (Background)
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