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turi2 edition #9: Show-Produzentin Ute Biernat und die leichte Unterhaltung.

21. November 2019

Schnell entflammbar für TV-Ideen: Ute Biernat, Chefin der Ufa Show & Factual, sieht Parallelen zwischen Unterhaltung und Porno und hasst den Begriff Trash-TV. Für die turi2 edition #9 spricht sie mit Anne-Nikolin Hagemann über leichte Unterhaltung, hinter der Arbeit und Handwerk stecken und ihre Idee einer Beerdigungs-Show, die bisher noch keiner mutig genug ist, zu kaufen.

Manchmal setzt sich Ute Biernat in ein Café und sieht den Leuten beim Gehen zu. “Die Sprache, die Gestik, die Mimik” – das alles kontrolliert man. Aber auf den Gang achtet niemand. Daran können Sie so viel ablesen.“ Ute Biernat, Chefin der Ufa Show & Factual, mag Menschen. Deswegen hat sie sich entschieden, sie zu unterhalten.

Biernat wächst in Nordrhein-Westfalen auf, weit weg von Glamour und Showbiz, mit nur drei TV-Sendern. Sie will Schauspielerin werden, ihr Vater würde sie lieber als Juristin sehen. Das Studium der Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft ist ein Kompromiss. Schauspielunterricht nimmt sie nebenbei, merkt aber bald: “Ich kann vieles. Aber nichts auf Kommando.” Sie entdeckt ihre Begeisterung für Kameras und Storytelling, lernt, was Achssprung und Parallelmontage sind. Nach dem Abschluss arbeitet sie als Dokumentarfilm-Regisseurin.

“Ich habe keine gerade Linie im Lebenslauf, das ist eher so ein bisschen Zick-Zack.” Über den nächsten Schritt entscheidet sie nicht nach Gehalt oder Jobtitel – sondern danach, wofür ihr Herz brennt. Und ihr Herz zieht sie Anfang der 90er Jahre in die USA, das Mutterland des Entertainments. Mithilfe des Goethe-Instituts findet Biernat Telefonnummern von Fernsehsendern heraus und verschickt Faxe. Nicht nur in die USA, auch nach Australien und Neuseeland. Acht Monate später kommen die Zusagen aus dem Faxgerät, aus allen drei Ländern.

Ute Biernat ist dann mal weg, zwei Jahre lang. Sieht zu, lernt, läuft mit, obwohl sie schon Fernseherfahrung hat. “Es hat dort niemand auf mich gewartet”, sagt sie heute. “Das war in jeder Hinsicht sehr heilsam.”

Als sie 1994 nach Deutschland zurückkehrt, mit Doku-Erfahrung und Unterhaltungs-Expertise, passt sie nirgendwo so richtig rein. “In den 90ern musste man sich zwischen Unterhaltung und Doku entscheiden, um mitmachen zu dürfen”, erinnert sie sich. Also entscheidet sich Ute Biernat für Unterhaltung. Und damit für etwas, das hierzulande gerne mit spitzen Fingern angefasst wird: “Gehen Sie mal auf die Straße und fragen die Leute, welche Unterhaltungsformate sie gucken. Da können Sie auch gleich nach dem Pornokonsum fragen.”

Als die australische Produktionsfirma Grundy 1996 nach Deutschland kommt, wird Biernat dort Produzentin. 2000 steigt sie zur Geschäftsführerin der Nachfolgefirma Ufa Show auf. Ihr US-Chef glaubt an sie, investiert in Zusatzausbildungen, um sie für den Posten fit zu machen. “Ich glaube, es ist für Kreative leichter zu lernen, wie man Bilanzen liest, als für einen BWLer, Formate zu entwickeln”, sagt Biernat. Seit 2010 leitet sie bei der Ufa auch das Factual Entertainment mit Sendungen wie “Bauer sucht Frau”.

Wenn es um neue TV-Ideen geht, sieht Biernat sich als “schnell entflammbar”. So kommt ihr 2009 bei einem Klinikaufenthalt die Idee zu einer Krankenhaus-Doku über die kleinen und großen Dramen zwischen Notaufnahme und Schwesternzimmer. Damals will das niemand senden, heute laufen unzählige ähnliche Sendungen. Sowas ärgert Ute Biernat.

Erfolgreicher ist der Dauerbrenner “Deutschland sucht den Superstar”, der sich seit 17 Jahren hält. Zwei neuere Formate, auf die Biernat stolz ist, sind die RTL2-Doku aus dem Plattenbau “Hartz und Herzlich” und das ARD-Quiz “Wer weiß denn sowas?” – drei Titel, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. “Ich glaube, dass die Unterhaltung ein großartiges Mittel ist, viele Inhalte – auch schwere – leicht zu transportieren”, sagt Biernat. Sie kann sich ein Naturschutz-Format vorstellen. Oder eine Beerdigungs-Show à la “Design your own funeral” – seriös, aber leicht verpackt. Diese Idee will aber noch niemand kaufen.

Eines wird es mit Ute Biernat bei Ufa Show & Factual jedoch nie geben: Scripted Reality. “Die Leute, die wir zeigen, schreiben wir uns nicht”, sagt sie. Ein anderer Begriff, der sie im Zusammenhang mit ihren Formaten ärgert: Trash-TV. “Dahinter stecken Arbeit und ein Handwerk. Das Leichte ist schwerer als es aussieht.”

Lesen Sie alle TV-Geschichten der turi2 edition #9 – direkt hier im Browser als E-Paper.

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