Google paktiert mit europäischen Zeitungen.

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Gekaufte Freunde: Acht große Namen unter den europäischen Zeitungshäusern schließen einen Freundschaftsvertrag mit Google. Es geht um Produktentwicklung, Ausbildung und Forschung, das Programm heißt “Digital News Initiative”. Google bringt einen 150 Mio Dollar tiefen Innovationsfonds mit auf die Party. Mitfeiern dürfen die respektablen Marken “Guardian”, “Financial Times”, “Zeit”, “FAZ”, “El Pais”, “Les Echos”, “La Stampa” und NRC Media. Die Allianz soll Dienstagfrüh in London angekündigt werden, von Googles Verantwortlichem für strategische Beziehungen in Europa, Carlo D’Asaro Biondo.
 
Von D’Asaro Biondo wird denn auch ein sprachliches Entgegenkommen erwartet. Google habe immer Freund und Partner der Medienindustrie sein wollen, aber unterwegs ein paar Fehler gemacht, zitiert der “Guardian” aus dem Redeentwurf von D’Asaro Biondo. Tech-Firmen und Medienhäuser säßen im gleichen Ökosystem, deshalb wolle Google nun das seinige beitragen, um ein nachhaltiges Geschäftsmodell für Nachrichten zu entwickeln, so der Google-Manager. Google-Fanboy Jeff Jarvis freut sich über das Projekt: Er hat sowohl den “Guardian” als auch Google in dieser Angelegenheit beraten.
 
Die Medienhäuser Springer und Burda, aber auch Funke, Madsack und Dumont stehen zunächst nicht auf der DNI-Gästeliste. Sie und andere Verlage hatten die Politik fleißig gegen Google in Stellung gebracht. Das von ihnen erwirkte Leistungsschutzrecht ist bisher zwar weitgehend wirkungslos, hat aber etwa in Spanien und Frankreich Fans und Nachahmer gefunden.
faz.net, theguardian.com, medium.com (Jarvis-Analyse)