turi2 edition #9: Peter Kloeppel über Ferkel und Fernsehen.


Grundsätzlich Optimist: RTL-Anchorman Peter Kloeppel ist seit 1985 bei RTL – und zieht im Interview von Peter Turi Zwischenbilanz. Für die turi2 edition #9 sprechen sie übers Fernsehen, aber auch über Ferkelzucht – Kloeppel ist diplomierter Agraringenieur. Der leidenschaftliche Journalist glaubt an eine gute Zukunft für das Fernsehen, sieht seinen Beruf immer weiblicher werden und würde lieber einen Podcast starten als ein “Peter”-Printmagazin. Deshalb gibt es dieses Gespräch nicht nur als Video, sondern auch als Podcast auf diversen Plattformen. (Fotos: Selina Pfruener)

turi2.tv (42-Min-Video bei YouTube), turi2.podigee.io (43-Min-Podcast)

Peter Kloeppel, Sie sind seit mehr als einem Vierteljahrhundert das Gesicht der RTL-News – gibt es in 25 Jahren noch Fernsehen, wie wir es heute kennen?
Ich bin fest davon überzeugt, dass es Fernsehen dann weiter geben wird. Und es wird weiterhin eines der am meisten genutzten Medien für Information und für Unterhaltung sein – daran wird sich auch in 25 Jahren nichts ändern. Aber es wird anders aussehen.

Wie?
Meine persönliche Einschätzung: mehr Live-Events, mehr Vorort-Berichterstattung bei Nachrichten, mehr Interaktivität, eine höhere Personalisierung. Ansonsten: weiterhin in Farbe, noch bessere Auflösung, rechteckiges Bild.

Werden wir beide dann noch zuschauen? Wird 80plus eine attraktive Zielgruppe?
In 25 Jahren wäre ich 86 – ich denke schon, dass ich da noch gucke. 2045 wird es mehr Über-80-Jährige geben als jetzt. Sie werden mehr konsumieren, also auch interessant sein für Werbekunden. Für RTL ist jeder Zuschauer Teil einer Zielgruppe, wir wollen die Menschen aller Altersklassen erreichen.

Die junge Generation – auch die der Mitarbeiter – ist davon überzeugt, dass es in Zukunft allein auf sie ankommt. Zu Recht?
Es ist gut und wichtig, dass die Jungen sagen: Wir müssen Dinge mal anders machen. Auch wir sind mit 25 oder 30 mit ganz anderen Vorstellungen in die Medien gegangen als die Generation vor uns. Bei RTL haben wir vor 20 Jahren eigens eine Journalistenschule gegründet, weil wir junge Journalisten heranziehen wollten, die uns den Spiegel vorhalten und sagen: Wir können es anders machen, als ihr das in den letzten zehn, 20 oder 30 Jahren gemacht habt. Der jugendliche Elan hilft uns sehr im Programm.

Wie schauen Sie auf die nächste Generation der Journalisten? Viele sagen, die ist ein bisschen egozentrisch und nicht mehr bereit, richtig ranzukloppen.
Ach ja. Ich tue mich schwer, zu sagen: Früher war alles besser. Das stimmt sowieso nicht. Auch früher gab es Leute, die mehr gearbeitet haben und andere, die vielleicht ein bisschen weniger motiviert waren. Es gibt auch heute noch extrem fleißige, hoch kreative und sehr involvierte junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ich sehe da überhaupt kein Defizit.

Okay.
Aber wir arbeiten heute anders. Früher war vieles mühsamer: Wir mussten lange am Telefon hängen, um Infos zu recherchieren, wir mussten Bücher wälzen. Heute ist das meiste über ein paar Klicks am Computer oder übers Smartphone abrufbar. Wir können schneller Dinge herausfinden, wir können konzentrierter an Themen arbeiten. Wir haben mehr Zeit, zu gewichten und unsere Quellen zu prüfen.


Graue Männer in der grünen Hölle: Peter Kloeppel im Gespräch mit Peter Turi im Kölner Lampenladen, Pardon, im Nachrichtenstudio von RTL in Köln

Warum sind Sie als Absolvent der Henri-Nannen-Schule Mitte der 80er zu RTL gegangen? Ihnen standen ja auch andere Wege offen und das Image von RTL war damals – vorsichtig gesagt – nicht das allerbeste.
Ich habe Praktika bei einer kleinen Tageszeitung und einer größeren Regionalzeitung im Wirtschaftsressort gemacht und war beim “stern” im Wissenschaftsressort. Eigentlich wollte ich Wissenschaftsjournalist werden. Ich hatte Agrarwissenschaften studiert und dachte, ich kann meine landwirtschaftlichen und naturwissenschaftlichen Kenntnisse dort am besten einbringen. Ich hatte auch schon ein Angebot von “Geo”. Aber dann kam ich zu RTL nach Luxemburg, habe in der Nachrichtenredaktion gearbeitet – was mir Riesenspaß gemacht hat. Und dann kam das Angebot, als politischer Korrespondent für RTL nach Bonn zu gehen – eine ziemlich coole Nummer. Ich habe dann schweren Herzens bei “Geo” abgesagt, bin zu RTL gegangen und habe es bis zum heutigen Tag nicht bereut.

Sie haben einmal im Interview mit turi2.tv gesagt, Ihr eigentlicher Berufswunsch war Pilot. Warum hat das nicht geklappt?
Das ist an anatomischen Fakten gescheitert: Ich habe eine Rot-Grün-Sehschwäche und bin auf einem Auge ziemlich kurzsichtig – außerdem ist mein mathematisches Talent eher unterdurchschnittlich entwickelt. Aber das und gute Augen braucht man, wenn man Pilot werden möchte. Die Fliegerei hat mich trotzdem weiter fasziniert.

Gut zu wissen: Sie sind quasi ein kurzsichtiger Rot-Grün-Verwechsler, der nicht rechnen kann – praktisch der ideale TV- Moderator.
Sie sind ja ein richtig lustiger Vogel, Herr Turi! Aber wie Sie sehen: An anatomischen Defiziten müssen TV-Karrieren nicht scheitern.

Sie hätten auch anderes erleben können: Sie haben Agrarwissenschaften studiert, Schwerpunkt Tierproduktion, und eine Abschlussarbeit über Ferkelzucht geschrieben. Da hätten Sie Ferkel-Fabrikant werden können.
Fabrikant klingt gemein – und das sind Landwirte auch nicht.

Okay: Ferkelzüchter – Sie hätten Ferkelzüchter werden können.
Ferkelzüchter wäre eine Möglichkeit gewesen. Aber schon während des Studiums habe ich gemerkt, dass man als Landwirt unfassbar fleißig sein muss. Gerade wenn man Tiere hat, muss man praktisch 365 Tage im Jahr rund um die Uhr für sie da sein.

Als Ferkelzüchter hätten Sie männlichen Ferkeln die Hoden abschneiden müssen. Grausam, oder nicht?
Ich habe das gemacht in meiner Ausbildung. Es war nicht schön, aber es gehörte dazu. Es gibt heute mit Recht unter Praktikern eine intensive Diskussion über die Alternativen. Ich würde mir sehr wünschen, dass man darauf verzichten könnte oder wenigstens eine schmerzfreie Kastration ermöglicht.

Apropos schmerzfreie Kastration: Seit wann ist RTL kein männlich dominierter Sender mehr?
Waren wir das je?

Ich denke schon. Helmut Thoma war ein Patriarch und hat bei “Tuttifrutti” das Ausziehen mit Länderpunkten und die nackte Erdbeere erfunden.
Wir haben schon damals viele Programme gemacht, in denen starke Frauen extrem erfolgreich waren: Denken Sie an Hella von Sinnen und all die anderen wunderbaren Schauspielerinnen und Moderatorinnen, die unser Programm geprägt haben.

Kriegen Sie eigentlich bei der Journalistenschule noch die Bewerber, die Sie wollen? Ist der Beruf Fernsehjournalist noch attraktiv? Oder wollen jetzt alle Influencer werden?
Wir haben immer noch 400 Bewerbungen auf knapp 30 Plätze. Es gibt genug junge Menschen, die Medien-Studiengänge wählen und häufig danach bei uns die journalistische Ausbildung machen. Medien sind weiter hochinteressant. Aus persönlicher Erfahrung würde ich sagen: Sie sind hochspannend.

Werden überhaupt noch so viele Journalisten gebraucht?
Absolut. Ich muss mir nur anschauen, wie viele Stellen wir bei der Firma InfoNetwork, die für die Mediengruppe RTL einen großen Teil der Informationsinhalte produziert, in den vergangenen zehn Jahren geschaffen haben. Seitdem es die Firma gibt, ist das ein absoluter Boom-Bereich. Auch deswegen, weil für Fernsehsender selbst produzierte Inhalte ein ganz wichtiger Bestandteil des Portfolios sind. Das sind Inhalte, die uns gehören, weil wir sie selbst produziert haben, mit denen wir machen können, was wir wollen. Gerade Sender, die auf selbst generierten Content setzen, sind langfristig erfolgreich. Serien aus den USA sind längst nicht mehr so trendy in Deutschland, wie sie es mal waren. Also müssen wir selber Ideen haben.

Content ist also weiter King. Aber wird der Content nicht immer digitaler und viraler? Junge Leute, die heutzutage ins Rampenlicht wollen, können ihre Karrieren auch über Instagram oder bei YouTube starten.
Das tun sie ja schon. Und es ist für uns eine interessante Erfahrung zu sehen, dass Blogger, YouTuber und Instagramer einen extrem hohen Zulauf an Fans und Followern haben, die ihre Inhalte mit großem Interesse verfolgen. Natürlich ist das eine neue Konkurrenzsituation für uns. Die Medienwelt hat sich in den vergangenen 20 Jahren dramatisch in immer mehr Kanäle aufgesplittet, inner- und außerhalb des Fernsehens. In dieser Welt müssen wir uns neu bewähren. Und wir wissen, dass wir nicht mehr so viele Zuschauer erreichen wie vor 25 Jahren.

Bertelsmann hat die Devise ausgegeben, dass die Töchter integ- rierter arbeiten sollen. Stephan Schäfer, den wir als Kreativchef von Gruner + Jahr kennen, ist jetzt auch bei RTL Content-King. Spüren Sie das schon?
Ja. Es gab vorher schon eine Zusammenarbeit, die wir jetzt aber noch strukturierter, noch intensiver anpacken können. Unsere jüngste Aktion “Packen wir’s an” für mehr Nachhaltigkeit war so ein Beispiel, innerhalb der Mediengruppe RTL ebenso wie bei der gesamten Bertelsmann Content Alliance. Wir sehen selbst, dass wir in dieser Allianz, in dieser Verbindung der verschiedenen Medienformen, deutschlandweit einzigartige Möglichkeiten haben, um Themen groß und breit zu spielen und langfristig Erfolg zu haben. Wir können uns gegenseitig sehr gut verstärken und gemeinsam eine viel größere Schlagkraft entwickeln.

Die crossmediale Zusammenarbeit bringt bei Gruner + Jahr ein Personality-Magazin namens “Guido” hervor, das sich um die Welt des Modedesigners Guido Maria Kretschmer dreht. Wie wäre ein politisches Magazin von einem seriösen Herrn, der uns die Welt erklärt, also das Nachrichtenmagazin “Peter”?
Ich denke, dass es da schon sehr gute Produkte gibt bei Gruner + Jahr, nicht nur den “stern”, auch andere Magazine. Auch Podcasts sind ein Trend, den wir mit der neu gestarteten Plattform Audio Now nutzen und gleichzeitig pushen. Und zum Thema Nachrichten wäre Kloeppel möglicherweise ein Gesprächspartner. Es muss ja nicht immer um Politik gehen. Es gibt vielleicht auch andere spannende Themen, über die ich reden könnte.


Fake-Cover von Peter Turi (Text) und Lea-Maria Kut (Art)

Ferkelzucht!
Zum Beispiel. Aber auch Sport oder was auch immer. Wir sind da in jeder Hinsicht im Gespräch miteinander. Wenn “Guido” funktioniert, funktioniert vielleicht auch was anderes. Wir sind fest davon überzeugt, dass wir in allen unseren Medien tolle Marken haben und auch tolle Köpfe, mit denen man noch mehr machen kann. Aber es muss passen.

Wenn Sie zurückschauen auf Ihre 34 Jahre bei RTL: Was war das Spannendste, das Sie in Ihrer Karriere erleben durften?
Für mich war es extrem spannend zu sehen, wie wir ab dem Sommer bis zum Spätherbst 1989 erst das allmähliche Bröckeln der Mauer und dann die Aufhebung der Teilung Deutschlands erlebt haben – und dass ich hautnah dabei sein durfte. Ich war an dem Tag, als die Mauer fiel, mit Helmut Kohl in Warschau. Ich habe dann miterlebt, wie die Politik sich auf diese unerwartete Situation einstellt. Es war ja keinesfalls klar, wie das ausgehen würde. Ich habe miterlebt, wie die Politik agiert, wie sie laviert und wie sie teilweise in die falsche Richtung galoppiert – oder auch manchmal die Gelegenheit beim Schopf ergreift und etwas vorantreibt. All das war für mich als jungen Journalisten faszinierend. Ich bin heute noch dankbar, dass ich so nah dabei sein durfte und mit den Protagonisten engen Kontakt hatte. Das war eine großartige Erfahrung, die ich nicht missen möchte.

Andere erleben die Politik, indem sie die Seite wechseln und zum Beispiel Regierungssprecher werden – wäre das noch was für Sie?
Nein, definitiv nicht. Ich bin Journalist, ich bleibe Journalist und ich wollte auch nie etwas anderes sein.

Sie haben – anders als andere bekannte Fernsehgesichter – nie Nebenjobs angenommen wie Moderationen für Unternehmen.
Ich bin so gut ausgefüllt mit der Arbeit, die ich hier leisten darf, dass ich mir sage: Ich muss mich auf meine Stärken konzentrieren, bevor ich jetzt anfange, auf anderen Hochzeiten zu tanzen. Ich habe hier quasi meinen Tanzboden, auf dem ich mich austoben darf und das tue ich sehr gerne und ausschließlich.

Was war das Traurigste, das Sie in 34 Jahren bei RTL erlebt haben?
Die Sendung, die uns wahrscheinlich allen am meisten in Erinnerung bleibt, ist die nach dem Anschlag vom 11. September 2001. Wir mussten hautnah erleben, was da in Amerika passiert. Dabei standen ständig die Fragen im Raum: Was kommt als Nächstes? Was erleben die Menschen dort gerade? Welche Tragödien spielen sich ab, die wir jetzt nur erahnen können? Das hat sich in der Form zum Glück nie wiederholt. Aber es gab auch viele andere Sendungen, in denen wir über traurige Dinge berichten mussten. Denken wir nur an den Anschlag auf dem Berliner Breitscheidplatz. Solche Ereignisse sind immer schrecklich und gehen auch uns Nachrichten-Moderatoren sehr zu Herzen.

Am 11. September haben Sie als erster Sender das laufende Programm unterbrochen und sind über sieben Stunden auf Sendung geblieben. Sie haben hinterher den Grimme-Preis dafür bekommen. Sie waren wie ein Leuchtturm im Sturm, sagten die Kritiker. Wie präsent ist dieser Tag noch in Ihren Erinnerungen?
Es ist vieles noch sehr präsent – ich werde auch immer wieder danach gefragt. Ich weiß noch genau, wie es war, als wir um 22.30 Uhr nach siebeneinhalb Stunden auf Sendung einen Cut gemacht haben, ich in die Redaktion gegangen bin und von allen ein bisschen die Spannung abfiel, weil man sagte: Jetzt haben wir diese erste schreckliche Wegstrecke hinter uns gebracht. Da habe ich gesagt: “Ja, aber das geht morgen genauso weiter.” Nachrichten sind ein Rad, das nie aufhört, sich zu drehen. Ich habe festgestellt, dass dieser 11. September mich als Person in den Erinnerungen vieler Menschen fest verankert hat. Viele sagen mir: “Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich Sie da über Stunden im Fernsehen gesehen habe.”

Was an Ihrem Job werden Sie später mal vermissen?
Die Kollegialität im Team. Das Wissen, vieles als Erster zu erfahren. Die Freude, am Ende des Tages eine fertige Sendung abgeliefert zu haben. Und natürlich die Bestätigung der Zuschauer, die sich auf unsere Sendung freuen – jeden Abend.

Was sicher nicht? Welchen Leidenschaften gehen Sie nach, wenn Sie die Tageslast los sind?
Ich werde sicher mehr Sport treiben, mehr lesen, abends öfter ins Kino, Theater oder Konzert gehen, mehr Zeit mit der Familie verbringen. Nicht vermissen werde ich: Nachts aus einem Traum aufzuwachen, in dem ich den Weg zum Studio nicht gefunden habe und zu spät zur Sendung erscheine. Das wird hoffentlich irgendwann weggehen.

Was glauben Sie: Ist die Welt in Ihren 27 Jahren als Chefmoderator besser geworden oder schlechter?
Ich glaube, weder das eine noch das andere. Was sich verändert hat, ist, dass wir sowohl die guten als auch die schlechten Seiten unmittelbarer und ungefilterter mitbekommen. Vieles von dem, was an schrecklichen Ereignissen passiert, kommt sehr viel schneller zu uns. Aber zum Glück auch vieles von dem, was an Schönem auf der Welt passiert.

Sie haben eine Tochter. Sehen Sie die Welt und die Zukunft optimistisch oder pessimistisch?
Ich bin grundsätzlich Optimist und immer der festen Überzeugung, dass der Mensch lernfähig ist und aus seinen Fehlern die richtigen Schlüsse zieht. Leider sehe ich aber auch, dass es immer wieder Rückschläge gibt. Man denkt: Mensch, das haben wir doch alles schon mal gehabt. Wir wissen doch seit langem, was Artensterben bedeutet. Wir wissen doch, was Klimawandel bedeutet. Warum agieren wir da nicht schneller? Gerade was die Zerstörung der natürlichen Ressourcen angeht, bin ich eher pessimistischer geworden in den letzten Jahrzehnten. Aber auf der anderen Seite sehe ich auch wissenschaftliche Fortschritte und die Möglichkeit, durch Vernetzung von Wissenschaftlern und Erkenntnissen Dinge zu bewegen, die uns über Jahrzehnte unbeweglich erschienen. Am Ende kommt der Optimist durch: Wir werden das schon irgendwie hinkriegen.


Peter Kloeppel, 61, ist seit 1992 Chefmoderator von RTL. Für seine Moderation am 11. September 2001 erhielt er den Adolf-Grimme-Preis

Wenn Sie nicht Nachrichten-Moderator und damit zu einer gewissen Neutralität verpflichtet wären: Wofür oder wogegen würden Sie auf die Straße gehen?
Gerade das Thema Artenschutz beschäftigt mich sehr. Dass wir für das Verschwinden von so vielen Spezies verantwortlich sind, die unwiderruflich nicht mehr zurückzuholen sind, das macht mich traurig und wütend – und da würde ich auch auf die Straße gehen.

Wenn Sie ein YouTuber wären, könnten Sie einen Rant abliefern, also mal heftig schimpfen.
Ich bin kein Ranter. Ich finde, man sollte seine Äußerungen immer so kundtun, dass klar wird: Auch ich kann mich irren, ich kann nicht hundertprozentig sicher sein, dass alles, was ich sage, richtig ist. Dass es jemanden wie Greta Thunberg gibt, finde ich gut, weil wir mit ihr jemanden haben, der uns zum Nachdenken bringt. Und wir müssen nachdenken!

Bevor Sie irgendwann einmal in Rente gehen, welche Meldung würden Sie gern verkünden?
Vor längerer Zeit habe ich auf diese Frage mal gesagt: “Ich würde mich echt freuen, wenn man mal melden könnte, die Neuverschuldung des bundesrepublikanischen Haushaltes ist auf Null gesunken.” Da sind wir ja quasi schon angekommen. Also fände ich es schön, wenn wir jetzt noch sagen könnten: “Alle Schulden in Deutschland sind bezahlt!”

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