Florian Drücke, Geschäftsführer des Bundesverbandes Musikindustrie, lässt sich mithilfe seines Homescreens gerne Wind um die Nase wehen – im politischen Berlin oder beim Standup-Paddeln. Seinen Adrenalinspiegel bringt Drücke mit Streifzügen durch den App-Store in Wallung, wenn er dort Urheberrechtsverstöße entdeckt.
Der Homescreen muss unbedingt übersichtlich sein, das Chaos darf erst ab dem zweiten Screen anfangen, da ist dann auch Raum für Spiel & Spaß. Auf der ersten Seite stehen aber ganz klar die Information und die Kommunikation im Mittelpunkt. Facebook und Instagram fallen bei mir aus, da das sonst zu viele Kanäle sind. Generell gerne weniger Anrufe und mehr SMS.
Das Wetter muss genau getrackt werden, da man in unserer Zeit auf dem Spielplatz oder dem Sportplatz ja nicht mehr von Unwettern überrascht werden will, und einem auch auf dem Fahrrad durch Berlin einiges erspart bleibt bzw. erspart bleiben kann. Denn die Wetter-Apps (RegenRadar, Android) erinnern einen gleichzeitig auch immer wieder daran, seinem Instinkt zu folgen und vor dem Verlassen des Hauses aus dem Fenster zu schauen.
Da es im politischen Berlin immer gut ist, zu wissen, woher der Wind kommt, ist außerdem der Windfinder (Android) hilfreich – wenn ich ihn nicht wegen des Standup-Paddelns nutze. Leider komme ich nur selten dazu.
Die Bundestags-App (Android) neigt zwar dazu, immer wieder lange Updates zu fahren, aber trotzdem ist sie extrem hilfreich und sei es nur, um sich auch über den eigenen beruflichen Tellerrand mit den Themen in Kontakt zu bringen, die auf der Tagesordnung der Abgeordneten stehen. Die Vielfalt der Themen zeigt immer wieder auch unsere demokratische Komplexität.
Die BMVI-App (Android) ist ein geniales Spielzeug mit Kindern, für mich ein bisschen der Sparkassen-Kalender, den ich in den 80ern mit meinem Bruder auf langen Autofahrten durchgearbeitet habe. Vom Halteverbot bis zum Kennzeichen-Check und zurück.
Audio-Streaming-Apps (u.a. Spotify, Deezer, Napster, Apple Music) sind immer dabei, perfekt auf Flügen, um die viele neue Musik, die mich zum Glück auch beruflich umgibt, in Ruhe zu genießen. Ich habe leider vergessen, Buch darüber zu führen, wieviel Neues ich durch Streaming entdeckt habe.
Ein spannender Ort ist für mich immer wieder der App-Store, auch weil er ganz schnell den Adrenalin-Spiegel in die Höhe treiben kann, wenn man dort mal wieder Apps findet, die versuchen, ohne Beteiligung der Kreativen und ihrer Partner Geld zu machen.
Beim Thema Reisen und Orientierung ist das Smartphone mittlerweile eigentlich ein Implantat.