Julia Bauer, Chefredakteurin von Bunte.de, trägt stets zwei Smartphones mit sich herum – nur im Urlaub darf das berufliche Telefon auch mal eine Pause machen. Auf ihrem Arbeits-Homescreen mag es Julia Bauer besonders ordentlich – kleine rote Zahlen an Apps müssen deshalb immer sofort abgearbeitet werden.
Mein Smartphone ist für mich Fluch und Segen zugleich und das sogar doppelt. Klar, ich könnte mein eigenes Smartphone und das Firmenhandy auch zusammenlegen, aber ich möchte immer die Möglichkeit haben, Privates und Berufliches strikt und einfach zu trennen. Fluch, weil ich beide dabei habe und quasi rund um die Uhr erreichbar bin. Das erzeugt natürlich ein Grundrauschen an Stress, an das ich mich aber gewöhnt habe. Segen, weil beide meine verlässlichen Begleiter/Retter sind. Sie machen mein Leben um Einiges einfacher.
Wenn sie nicht da sind, fühle ich mich amputiert und wäre immer wieder ganz schön aufgeschmissen ohne meine Helfer. Man könnte sagen, dass ich Teile meines Gehirns ausgelagert habe. Alles, was man leicht googlen kann, merke ich mir nicht mehr. Ich brauche meinen Kopf für schnelle Entscheidungen und ganz viel Koordination – Termine und Wege dahin kann ich nachgucken.
Im Urlaub bleibt das Arbeitsgerät daheim: Meine Mitarbeiter wissen, wie sie mich privat erreichen, falls doch etwas brennt. Ich brauche auf Reisen das Gefühl, wirklich frei zu sein, sonst kann mein Kopf nicht abschalten. Das private Handy nutze ich dann auch anders. Vor allem zum Fotografieren und Lesen, weniger für den ständigen Newsstream.
Die erste App am Morgen? Kommt ganz drauf an, was so auf dem Homescreen los ist. Meist warten da schon Mails, WhatsApp-Nachrichten und News-Pushes. Die öffne ich als erstes. Ansonsten gucke ich kurz über die Apple-News-Funktion, was passiert ist und scrolle ein bisschen durch Instagram. Ach ja, und das Wetter (Android). Als passionierte und disziplinierte Radfahrerin muss ich natürlich wissen, ob es regnen wird ?
Meine am häufigsten genutzte App ist die von Bunte.de – warum erklärt sich von selbst. Slack (Android) für Berufliches und WhatsApp für Privates sind meine Nummer 1 Kommunikationsmittel. YouTube (Android) – ja, ich bin einer dieser Freaks, die irgendwelchen Menschen bei ihren “Follow my days” folgen. Nicht die Klassiker, eher Frauen in meinem Alter, die mich irgendwie inspirieren, wie z.B. die Britinnen Lily Pebbles und The Anna Edit. Bei mir läuft quasi nur keine Musik oder kein Podcast über Spotify, wenn ich schlafe. Ich liebe Singer/Songwriter- und Indie-Musik zum Radeln und kann nicht ohne die Podcasts Herrengedeck und Fest & Flauschig joggen gehen.
Meine mobile To-Do-Liste, in der jeder Gedanke sofort eingetragen wird, ist Swipes – kennt man das?
Und ich nutze täglich den Sezzy Timer. Ich mache sehr viel Sport, aktuell das zweite Programm von Sarah Stevenson, einer australischen Fitness-YouTouberin. Es enthält viele HITs, für die ich den Timer brauche. Den kann aber auch jeder HIT-ler verwenden, der nicht Sarahs Programm absolviert.
Vorlieben und Marotten: NIE rote 1en! Ich HASSE es, wenn irgendwo eine rote Zahl steht, also etwas nicht bearbeitet ist. Ich lese jede Nachricht immer sofort und bearbeite sie auch, so staut sich nichts an und ich schiebe nichts auf. Wenn ich mal länger (also so ‘ne Stunde oder so ?) nicht aufs Handy gucke und überall rote Zahlen stehen, blende ich die Außenwelt kurz aus und beseitige in Windeseile das Chaos. Früher schlug mein Herz in dieser Situation schneller, mittlerweile habe ich das “einroutiniert” und arbeite sehr strukturiert. Eine zweite Marotte: Unterordner. Ich will alles über den Homescreen erreichen, deshalb gibt es da diverse Ordner zu bestimmten Bereichen wie Foto, Health, News, in denen ich die jeweiligen Apps gesammelt habe.