Mein Homescreen: Michael Schaper.


Michael Schaper, bei Gruner + Jahr langjähriger “Geo”-Multi-Chefredakteur, ist zwar seit Anfang des Jahres im Ruhestand, lässt es dennoch aber vor allem im Auto nicht ruhig angehen. Sein iPhone bewahrt ihn vor ungewollten Schnappschüssen auf der Autobahn. Dank Spotify findet er ständig neue Bands, bei denen er seine wohl verdiente Pension in grotesk überteuerte Konzerttickets anlegt.

Im Hintergrund ist das Logo der Green Bay Packers zu sehen, mein Lieblingsteam im American Football. Dies erklärt auch, weshalb ich den NFL-Game Pass gebucht habe, der es mir ermöglicht, jedes der 256 Spiele einer Saison zu sehen (und in der Archivfunktion alle Spiele seit 1967). In der NFL-freien Zeit sehe ich notgedrungen Champions League – deshalb die Dazn-App (Android).

Ich lese auf dem Telefon sehr viel US-Zeitungen und -Magazine, darunter den New Yorker, das New York Magazine (Android), die New York Times, Washington Post und den Economist. Zudem sind Spiegel, FAZ und SZ Pflichtlektüre.

Als Ex-Chefredakteur des Titels lese ich natürlich Geo Epoche plus, das neue Paid-Angebot des Geschichtsmagazins und höre die dazugehörigen hoch erfolgreichen Podcasts über Verbrechen der Vergangenheit bei Audio Now (Android) – das mich auch mit vielen anderen Hörerlebnissen versorgt.

Wie viele meiner Kollegen sehe ich das Wirken der Möchtegern-Weltbeherrscher von Amazon äußerst kritisch und finde, der Konzern ist ein Fall fürs Kartellamt. Und wie viele habe ich ein ausgesprochen schizophrenes Verhältnis zu seinen so verdammt praktischen Angeboten – was sich an den gleich vier (!) Apps auf meinen Homescreen ablesen lässt (fünf, wenn man die “Washington Post” dazuzählt).

Netflix versorgt mich mit Filmen, Bandsintown (Android) mit Information über Konzerte in meiner Nähe.

Und schließlich ist da noch Spotify, ein Dienst, den ich jahrelang boykottiert habe, weil ich sein Geschäftsmodell für reine Ausbeutung gegenüber den Künstlern halte. Doch inzwischen habe ich meinen Widerstand aufgegeben – zum einen, weil ich gefühlt der einzige war, der noch CDs kaufte, zum anderen, weil sich bei einem Test der Spotify-Algorithmus so beängstigend schnell auf meinen Geschmack (viel Afrika, viel Jazz) eingestellt hat, dass ich an einem halben Tag mehr neue Bands entdeckte als zuvor in drei Jahren. Den Künstlern leiste ich jetzt Abbitte, indem ich ihre grotesk überteuerten Konzerttickets kaufe.

Alle etwas weniger wichtigen Apps – darunter Shazam, Bunte.de (Android), Instagram und Blitzer.de Pro (fahre oft zu schnell) – folgen auf den Seiten danach.

Zuletzt zeigte Kristian Meinken, Chef der Hamburger Agentur Pilot, seinen Homescreen. Alle bisher erschienenen Beiträge finden Sie unter turi2.de/mein-homescreen.