Monika Schürholz, Mitgründerin und Chefin der Unternehmensberatung MIIICX und Ex-Strategiechefin von Ogilvy, erledigt mit ihrem iPhone X sehr viel – manchmal macht sie damit aber auch einfach mal Nichts und das mit einer speziellen App. Wenn das wiederum zu langweilig wird, kann man ja immer noch in den Himmel schauen und wahlweise Flugzeuge oder Sterne beobachten.
Mein Handy ist so viel mehr als nur Handy. Ich frage mich zwar häufiger mal, ob es wirklich smart ist, aber auf jeden Fall ist es unverzichtbar. Sonst wäre der Spagat zwischen Organisationsdrang, Bildungszwang, Social-Media-Self-Management und gleichzeitiger Pflege von Real-Life-Beziehungen nicht zu bewältigen. Oder anders ausgedrückt: Wir lassen zu, dass wir ohne nicht mehr leben können.
Ich liebe mein Handy für all seine praktischen Features. Um den Alltag zu organisieren und den Kopf frei zu haben, helfen mir Apps wie meine Wallet enorm. Auch MyTaxi (Android) – so naheliegend die Idee sein mag – ist eine der sinnvollsten Apps, die je erfunden wurden. Was meine Reisen, Fahrkarten und Flugtickets angeht, ist dank Booking.com, DB Navigator oder Lufthansa immer alles zur Hand. Unterwegs ist Citymapper (Android) die perfekte App für mobiles Schnittstellenmanagement im Großstadt-Dschungel. Und wenn der Dschungel Wirklichkeit werden soll, dann ist Komoot mein Tipp für eine perfekte Tour-Planung.
Lustig ist es auch, einfach mal so im App-Store zu stöbern. Das ist, wie früher “Die kluge Hausfrau” zu lesen: Man findet Problemlöser für Probleme, die man bislang noch nicht hatte. Den iPhone Blower zum Beispiel, um Kerzen auf dem Geburtstagskuchen auszublasen oder die App Nothing (Android), bei der absolut Nichts passiert, egal wie lange man draufstarrt. Ist das die Ironie der Sinnlosigkeit? Oder einfach nur mal beruhigend, weil wir uns selbst einen Moment Nichts verordnet haben.
Eine merkwürdige Faszination habe ich übrigens für FlightRadar (Android) entwickelt. Obwohl Informationen über vorbeifliegende Flugzeuge nur begrenzt nützlich sind, ist es spannend zu wissen, was sich da am Himmel tut. Und der romantischere Teil in mir lässt Flugzeuge Flugzeuge sein, schaut in den Nachthimmel und lässt sich von Night Sky die Sterne am Himmel erklären.
Als Unterhaltung für unterwegs oder, um Zeit etwa an Flughäfen zu überbrücken, sind Netflix und Ted (Android) meine treuen Begleiter. Und wer nicht nur konsumieren, sondern auch lernen will, dem lege ich Coursera (Android) ans Herz. Mit Hilfe der App kann man sich programmieren, kreatives Schreiben oder eine neue Sprache aneignen. Es gibt über 2.000 Angebote, sich aufzuschlauen. Einfach toll.
Was mich nach wie vor am Handy stört, ist die Rolle, die wir ihm als Beziehungsgradmesser geben. Auch wenn ich mich über mich selber ärgere, ertappe ich mich immer wieder dabei, mich von Facebook, LinkedIn oder WhatsApp einsaugen zu lassen. Und gleichzeitig finde ich es herrlich, so kann ich den Menschen, die mir nahe sind, verbunden sein.
Zuletzt zeigte Frederike Probert, Vizepräsidentin des Bundesverbandes digitale Wirtschaft und Gründerin der Unternehmensberatung Mission Female, ihren Homescreen. Alle bisher erschienenen Beiträge finden Sie unter turi2.de/mein-homescreen.