Niddal Salah-Eldin, Director of Digital Innovation in der “Welt”-Chefredaktion, probiert gern immer wieder neue Apps – egal ob für Fitness oder Sachbuch-Empfehlungen. Die üblichen Social-Media-Apps hingegen schaffen nicht mehr auf den Startbildschirm von Salah-Eldin. Ihr Homescreen ist Teil 5 in unserer Reihe #turi2unterwegs.
Mein Lieblingsneuzugang, den ich aktuell täglich benutze:Noom, eine Fitness-Coaching-App, mit der man Bewegung & Ernährung eintragen und tracken kann, Erinnerungsfunktion inklusive. Verrückt, aber wahr: Es macht sogar Spaß!
Ebenfalls relativ neu im Programm:Mapstr, eine App bei der man aus den eigenen weltweiten Lieblingsorten eine Karte erstellen und mit anderen teilen kann. Praktisch für Städtetrips, da man die Must-See-Orte direkt mit praktischen Tags versehen und später wieder aufrufen kann. Eignet sich auch gut, um die Berliner Lieblingsorte sowie Restaurant-, Bar- und Café-Empfehlungen von Freunden festzuhalten.
Womit ich gerade experimentiere: mit der Sachbuch-App Blinkist (Android). Ich lese ziemlich viel, aber nicht alle Sach- und Fachbücher lohnen sich wirklich. Bei Blinkist bekomme ich einen guten Überblick und kann auf der Grundlage entscheiden, ob ich tiefer ins Thema einsteigen will. Auch höre ich viel mehr als noch vor ein paar Jahren, zum Beispiel Hörbücher und Podcasts für die ich mehrere Apps habe. Zum Aufspüren neuer und spannender Interview-, Digital- und “True Crime”-Podcasts nutze ich Pocket Casts.
Seit einiger Zeit spiele ich auch ab und zu bei HQ Trivia (Android) mit, dem kollektiven Wissensquiz mit Lagerfeuer-Faktor. Unbedingt ausprobieren!
Fun Fact: Die Social-Media-Apps sind bei mir mittlerweile nicht mehr auf dem Homescreen, was für mich früher unvorstellbar gewesen wäre. Was im Herbst des letzten Jahres als kleines Experiment begann, hat sich für mich persönlich bewährt: weniger zielloses Scrollen in unendlichen Feeds, weniger bei Facebook und Instagram posten, seltener auf Notifications reagieren wollen/müssen und dadurch rausgerissen werden, private Momente einfach genießen, ohne sie standardmäßig parallel für ein Publikum in Szene zu setzen und festzuhalten. Daher nutze ich sie passiver und nur zu ganz bestimmten Zeiten.
Mit meinem neuen Job hat sich tatsächlich auch mein Mitteilungsbedürfnis etwas verändert. Aus beruflichen Gründen beschäftige ich mich zwar intensiv mit den Plattformen, ihren Produkten und Features und der Mediennutzung, nur teile ich einfach weniger aus meinem Alltag und Leben. Für mich ist dieser kontrollierte Umgang mit Social aktuell wohltuend und ein Gewinn. Jeder muss da seinen eigenen Weg finden, ein richtig oder falsch gibt es gar nicht.
Mir persönlich ist es einfach wichtiger geworden, bewusster und selbstbestimmter zu handeln und dem Sog der zahlreichen Feeds auch mal zu widerstehen. Es kann auch sein, dass sich das mal wieder ändert. Dass mein Mann und viele meiner engsten Freunde wenig mit der Medienbubble zu tun haben und nicht so social-affin sind, macht es übrigens auch einfacher.
Mein Homescreen gibt also die Prioritäten in meinem Leben gerade gut wieder: Radikale Fokussierung der kostbaren Lebenszeit auf die für mich wichtigen Themen. Quality Time mit den Lieblingsmenschen, mit einem großartigen Team bei “Welt” weiterhin Gas geben und erfolgreich sein und nicht zuletzt auch meine persönlichen Fitness-Ziele erreichen. Fühlt sich gut an!
Zuletzt zeigte Daniel Mack, Digitalberater und Associate Director bei der Public-Affairs-Beratung 365 Sherpas, seinen Homescreen. Alle bisher erschienenen Beiträge finden Sie unter turi2.de/mein-homescreen.