Simone Ashoff, Gründerin und Chefin der Good School in Hamburg, ist ein Paid-Content-Fan. Sie zahlt für digitalen Journalismus und spendet für einen US-Radiosender. Wenn die Netz-Pionierin und frühere Kreativ-Chefin von Jung von Matt nicht gerade Unternehmer und Kreative für den digitalen Wandel fit macht, ist sie mit ihrem iPhone beschäftigt – bei turi2 zeigt sie ihren Homescreen und ihre Lieblings-Apps.
Ich habe gerade mal nachgezählt: von 355 Apps, die ich aktuell auf dem Handy habe, verwende ich kaum 10 %. Viele Apps habe ich nur aus Neugier geladen. Als ich noch Bücher aus Papier las, hatte ich das gleiche Problem: jede Menge Bücher aus Neugier gekauft und nach den ersten gelesenen Seiten nicht mehr angefasst. Mein Bücherschrank ist eindeutig zu dick, mein iPhone auch.
Immerhin benutze ich die Apps auf meinem Homescreen fast alle mehrmals täglich. Wenn, wie Studien behaupten, der durchschnittliche Nutzer 2.600 Mal am Tag auf seinem Smartphone rumtippt, liege ich gefühlt beim Doppelten. Was ich 5.000 Mal so öffne und nutze:
Mindestens ein Mal am Tag brauche ich Wecker, Wetter und Kalender. Vor allem zum Aufstehen und Anziehen.
Die App, die ich momentan wohl am häufigsten nutze, ist Slack. Slack ist das Kommunikationstool für den Job und die Menschen, mit denen ich arbeite. Mit Slack sammeln wir Ideen, arbeiten an Projekten, halten uns zu allen digitalen Themen auf dem Laufenden, erinnern uns an alles Wichtige zu unseren Lehrern, melden uns gegenseitig Erfolge und Painpoints usw. usw. Slack hat in unserem Team nicht nur die ziemlich schwerfällige E-Mail-Kommunikation abgelöst, sondern auch dafür gesorgt, dass wir schnell und strukturiert kommunizieren – egal ob wir in der Schule, zu Hause oder irgendwo unterwegs arbeiten.
Im Good-School-Team und unserem Netzwerk gehören zudem Asana (Aufgabenverwaltung, iOS, Android), Dropbox (Cloud-Speicher) und Evernote (Gedanken, Ideen, Fakten entwickeln, aufbewahren und teilen) zu den digitalen Must-Haves. Evernote brauche ich übrigens für so ungefähr alles, was ich nicht vergessen möchte – egal ob beruflich oder privat: von Visitenkarten, die Evernote abfotografiert und automatisch ausliest (höllepraktisch), bis zum Sammeln von Reisetipps, Rezepten und schlauen Sätzen, die irgendjemand irgendwo geschrieben hat.
Da ich für die Good School viel unterwegs bin, habe ich noch einen ganzen Sack voller Mobilitäts-Apps: von DriveNow (Android) und Car2Go über moovel bis zur Bahn und diversen ÖPNV-Anbietern. Dazu kommen allerhand Apps, die mich unterwegs gut unterhalten. Zum Beispiel Blendle (Android), die mir aus hunderten Zeitschriften und Zeitung tagtäglich die besten, auf mein Profil passenden Artikel zusammenstellt. Ein Super-Service, für den ich sogar Geld zahle. So oder so bin ich ein überzeugter Content-Bezahler: KCRW Radio höre ich unterwegs täglich und spende dem Sender Geld dafür. Auf Bahnfahrten höre ich auch Podcasts. Ein Podcast-Tipp für alle, die TED Talks lieben: die TED Radio Hour.
Auf ein paar Apps, die mir zwar immer nur eine kleine Alltagsangelegenheit lösen, möchte ich nie mehr verzichten müssen: Shazam (Musikerkennung) zum Beispiel oder 1Password (Passwortaufbewahrung, Android) oder Bring (Einkaufslisten mit Familie und Freunden machen und teilen).
Und als nächstes ausprobieren möchte ich Bank N26. Angeblich die erste nutzerzentrierte Bank ever und absolutes Vorzeige-FinTech. Darauf freue ich mich schon.
Zum Schluss eine meiner ältesten, liebsten und unsinnigsten Apps: Swarm. Mit Swarm check ich mich an Orten ein, zum Beispiel in der Good School. Wenn ich diejenige bin, die am häufigsten eincheckt, bin ich der Mayor. Und sammle Bonuspunkte. Und kann sehen, wo meine Swarm-Freunde eingecheckt sind. That’s it – im wesentlichen. Macht Spaß, ist aber nichts, was ich auch nur ansatzweise versuchen würde, meiner Mutter zu erklären.