Steffen Range, Chefredakteur der “Deutschen Handwerks-Zeitung”, meidet mithilfe seines iPhones Papierberge, Mailfluten und Blitzeis. Dafür erschließt es ihm die Weltsicht der Allgäuer Jugend und der finnischen Langläufer.
Mein Smartphone könnte man als “ausgelagertes Gedächtnis” bezeichnen. Wäre mein Handy ein Mensch, würde es ich es am ehesten als wohlmeinende Gouvernante charakterisieren, die mich an Verpflichtungen, Termine, Geburtstage erinnert und mir Vorschläge und Ratschläge zuraunt.
Ich telefoniere viel, aber ungern. Daher haben Messenger für mich eine überragende Bedeutung. Sowohl der Apple-Nachrichtendienst als auch der Facebook Messenger und WhatsApp sind regelmäßig im Betrieb. Wobei mich die neue aufgekratzte Statusfunktion bei WhatsApp stört. Je schlichter und schnörkelloser, umso besser ist ein Messenger.
Ich habe mir fest vorgenommen, die Mail- und Papierflut einzudämmen. Deshalb vertraue ich auf eine Kombination aus Pocket und Evernote. Fundstücke zum späteren Lesen speichere ich bei Pocket, das Langzeitarchiv mit aufbewahrungswürdigen Artikeln und Themenideen liegt in Evernote. Zettelkästen und Schnipselssammlungen gibt es bei mir deshalb praktisch nicht mehr.
Nachdem ich mir über Weihnachten die Mühe gemacht habe, meine Fotosammlung zu konsolidieren – vorher lagen die Bilder verteilt auf drei Festplatten, fünf Shares und unzähligen SD-Karten – ist Google Fotos zum Drehkreuz geworden (ja, Backup auf einer externen Festplatte gibt’s auch noch).
Mit dem Wetter ist das so eine Sache im Allgäu. Einige Orte (vor allem im herrlichen württembergischen Allgäu) zählen zu den sonnenreichsten Flecken Deutschlands. Dafür sind aber auch die Winter kalt und schneereich. Damit mich das Blitzeis nicht erwischt, ist die WarnWetter-App des Deutschen Wetterdienstes unverzichtbar.
Apropos Unterallgäu. Unsere Redaktion sitzt in Bad Wörishofen. Wörishofen ist auch ein beliebtes Reiseziel liebenswerter Kurgäste und gebrechlicher Greise, die sich von der Wassermedizin des Pfarrers Kneipp Heilung versprechen. Damit ich unser beschauliches Städtchen auch aus der Sicht jüngerer Menschen erlebe, habe ich Jodel installiert. Aus Wörishofen, Türkheim oder Germaringen trudeln zwar nur alle paar Tage Hilferufe jugendlicher Jodler ein, aber der Perspektivwechsel ist erfrischend.
Das Hintergrundbild passe ich der Jahreszeit an. Derzeit ist ein Schnappschuss aus Kajaani im Norden Finnlands zu sehen. Während es hier regnet, haben die Finnen tolle Loipen auf ihren zugefrorenen Seen gespurt.
Zuletzt gab Louisa Noack, Late-Night-Moderatorin bei 89.0 RTL, einen Einblick auf den Homescreen ihres iPhones. Alle bisher erschienen Beiträge finden Sie unter turi2.de/mein-homescreen.