Mein Homescreen: Yoram Roth.


Yoram Roth, Fotokünstler, Mit-Eigentümer der Stadtmagazine Zitty und Tip Berlin und des Berliner Lokals Clärchens Ballhaus, lässt sich von den roten Benachrichtigungs-Punkten über den Bildschirm seines iPhones leiten. Tagsüber testet er eine neue Food-App für “Tip Berlin”, nachts produziert er Techno-Tracks. Zwischendurch hält er sein ADHS mit virtuellen Puzzles im Zaum.

Ich bin sehr pawlowsch in meinem Umgang mit diesem teuflischen roten Zahlenpunkt in der oberen rechten Ecke der Apps. Er regiert mein Leben. Ich benutze ihn als Erinnerung, um produktiver zu sein – schalte ihn aber bei den sozialen Medien ab. Für mich ist das Mobiltelefon ein sehr nützliches Tool, hauptsächlich für meine Kommunikation. Daher die vielen Chat-Apps an der Spitze meines Homescreens.

Social Media spielt in meinem Alltag und dementsprechend auf auch meinem Homescreen eine Rolle – obwohl ich mir einrede, dass ich die Kanäle nur nutze, um zu sehen, was meine Unternehmen online so machen. Ich mag es einfach, mit meinen Freunden in Kontakt zu bleiben und über Trends zu diskutieren, aber auch zu sehen, wie Nutzer wichtige Themen in öffentlichen Foren diskutieren.

Über Twitter verfolge ich die wichtigsten Nachrichtenquellen am liebsten – ich finde, dass sie dort am schnellsten auflaufen. Ich liebe Instagram und glaube, dass Facebook immer irrelevanter wird.

Projekte, an denen ich arbeite, halte ich immer als einzelne Apps in meiner Nähe. Ich kann im Moment nicht über alle sprechen, aber ich bin offensichtlich sehr mit Fotografiska beschäftigt. Daher die App, die bald neu gelauncht wird. Wir arbeiten auch an etwas Neuem für das Stadtmagazin Tip Berlin. Es wird eine Food-App geben, deren Test-Version man auf meinem Homescreen sieht.

Ich liebe die Musik, die schon immer zu meinem Leben gehört hat. Seit Neuestem lade ich Techno-Tracks auf SoundCloud hoch, die ich bis spät in die Nacht produziere. Ganz wichtig für mich sind Podcasts, und zwar für mein Trainingsprogramm. Ich bleibe fit, höre mir aber nicht so gern beim Schnaufen zu. Also nutze ich die Zeit, um mehr über mein Geschäftsfeld zu erfahren. So trainiere ich meinen Körper und meinen Kopf.

Ein paar Spiele habe ich auf dem Telefon installiert, aber sie sind super einfach. Ich habe erfahren, dass ich das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADHS) habe – ich kann mich nur konzentrieren, wenn sich meine Augen bewegen. Ich laufe gerne herum, wenn ich telefoniere, um mein Blickfeld zu beschäftigen. Wenn das aber nicht möglich ist, spiele ich visuelle Puzzles. Das hilft mir, bei langen Telefongesprächen konzentriert zu bleiben. Das mag ungewöhnlich klingen, hat mich in meinem Job aber besser gemacht. Den Trick habe ich mir von meinen Kindern abgeschaut.

Zuletzt zeigte uns Christoph Hammerschmidt, Leiter der Kommunikationsabteilung beim Hessischen Rundfunk, seinen Homescreen. Alle bisher erschienenen Beiträge finden Sie unter turi2.de/mein-homescreen.