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turi2 edition4: Innovation im Frankenwald.

11. Juni 2017

Unter den schweren Schuhen von Peter Hagemann knacken dürre Zweige. Neben ihm trabt der alte Hund, federnd auf weichem Waldboden. Es ist ganz still, Straßen und Städte sind weit weg. Wenn Hagemann zum Himmel schaut, sieht er Baumkronen aus Fichtenzweigen, weit oben wogend. Schaut er nach unten, sieht er kleine Buchenpflänzchen, vielleicht zwanzig, dreißig Zentimeter hoch. Dann lächelt er.

Als Försterstochter bin ich in vielen Wäldern gewesen. Wenn mich meine Eltern mit zur Arbeit genommen haben, bei Sonntagsspaziergängen, sogar im Urlaub: Wald, Wald, Wald. Am liebsten mochte ich den, in dem viel herumlag, Äste und Baumstümpfe. Super zum Hüttenbauen. Aber auch den, in dem dicke Stämme neben dicken Stämmen standen oder den, der auch am Tag dunkel ist vor lauter Fichtenzweigen. Super zum Versteckspielen. Dass Menschen wie meine Eltern mitbestimmen, wie der Wald aussieht, in dem ich spiele, darüber habe ich nie nachgedacht. Und auch nicht darüber, dass dahinter ein Prinzip steckt, ohne das heute kein Unternehmen auskommt, keine Bank, keine Regierung: das Prinzip der Nachhaltigkeit. Entwickelt hat es ein Förster vor über 300 Jahren, durch die Jahrhunderte getragen haben es Förster, bevor es im 20. Jahrhundert seinen großen Siegeszug antrat durch die Universitäten, Chefetagen und Verbraucherverbände dieser Welt. Förster sind es, die jeden Tag damit arbeiten, wenn sie planen, pflanzen, fällen.

Förster wie Peter Hagemann mit dem alten Auto, dem alten Hund und den schweren Schuhen. Er kann lange und ausführlich antworten auf Fragen zum Wald. Manchmal versucht er, so viele Sätze in einen Atemzug zu packen, dass ihm die Luft ausgeht. Dass er dabei mit den Händen spricht, auf den Pilz hier zeigt, den Ameisenhügel dort, ist dann nicht wirklich hilfreich. Es kann auch passieren, dass er plötzlich mitten im Satz stoppt, zum Fernglas greift und in die Wolken sieht. Weil da ein Vogel kreist, den er hier noch nie gesehen hat.

Früher wuchsen im Frankenwald vor allem Fichten. Jetzt muss Peter Hagemann neue Baumsorten wie Douglasien pflanzen, die besser auf Veränderungen reagieren. Foto: Anne-Nikolin Hagemann

Hagemann ist seit mehr als 30 Jahren Förster, seit zwölf Jahren arbeitet er im Frankenwald, im nördlichsten Zipfel Bayerns, an der Grenze zu Thüringen. Hier liegt oft dann noch Schnee, wenn es im Rest Deutschlands schon taut. Im Winter können sie oft tagelang nicht arbeiten, weil die steilen Forststraßen unbefahrbar sind. Peter Hagemann wohnt 30 Kilometer weiter südlich; wenn bei ihm zuhause morgens die Sonne scheint, ruft er manchmal den Revierförster vor Ort an und fragt nach dem Wetter, bevor er losfährt zum Dienst. Hagemann leitet den Forstbetrieb Rothenkirchen, der einen bedeutenden Teil des Frankenwaldes im staatlichen Besitz bewirtschaftet, fast 10.000 Hektar, so groß wie die Insel Sylt. Und sein größtes Problem mit diesem Wald ist: die Klimaerwärmung.

Der Wald braucht niemanden, der ihn rettet. Doch Hagemann will einen Wald erhalten, wie ihn Menschen wollen und brauchen

„In Wald-Dimensionen zu denken, heißt, in Jahrhunderten zu denken“, sagt Hagemann. Die Bäume, die sie heute im Frankenwald fällen, „ernten“ nennt es Hagemann, haben andere vor mehr als 100 Jahren gepflanzt. Wenn sie heute eine junge Fichte in die Erde setzen und sie alles übersteht, hungrige Rehe, die an ihren Trieben nagen, Hirsche, die das Geweih an ihr scheuern, Trockenheit, Starkregen, Stürme – dann könnten sie andere in 100 Jahren ernten. Aber: Dann wird es wärmer sein als jetzt, die Sommer werden trockener und die Stürme stärker sein. Wer hier und heute eine Pflanze in die Erde setzt, muss sich fragen: Wie stehen die Chancen, dass es sie in 100 Jahren noch gibt?

Heute ist die Luft eisig und die Hoffnung zartgrün. Bevor Hagemann eines der kleinen Bäumchen mit den noch weichen, hellen Nadeln aus dem Pflanzkasten nimmt, pustet er sich warmen Atem in die kalten Hände. Sobald der Boden auftaut, sollen sie in die Erde: junge Douglasien, eine Baumart aus den Rocky Mountains. In den alten Frankenwald, wo seit dem 18. Jahrhundert alles voller Fichten steht – vier von fünf Bäumen hier sind Fichten. Doch ihre Zukunftsprognose ist nicht gerade rosig…weiterlesen in der “turi edition”, Innovation

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