Berliner Polizei stoppt die Corona-Demo, Rechte randalieren vor dem Reichstag.

Näher als die Polizei erlaubt: Die Berliner Polizei löst am Samstag die Demonstration gegen staatliche Corona-Auflagen wegen Verstößen gegen Schutzauflagen auf. "Es bleibt uns leider keine andere Möglichkeit", teilt die Polizei mit. Die Demonstrant*innen hatten sich nicht an Mindestabstände gehalten, auch Schutzmasken fehlten mehrheitlich. Am Abend durchbrechen mehrere hundert Menschen aus dem rechtsextremen Milieu eine Absperrung am Reichstag. Die Polizei setzt Pfefferspray ein. Es ist "unerträglich", dass "Chaoten und Extremisten" das Reichstagsgebäude, "das symbolische Zentrum unserer freiheitlichen Demokratie", für ihre Zwecke missbrauchen, sagt Innenminister Horst Seehofer in der "Bild am Sonntag". Am Samstagnachmittag haben einige Demo-Teilnehmer*innen versucht, die abgeriegelte Reichstagswiese zu betreten - darunter auch der Kochbuch-Autor und Verschwörungstheoretiker Attila Hildmann. Dieser bezeichnet die Bundesrepublik als "parasitäres System". Er wurde vor der russischen Botschaft festgenommen.

Die Demonstrant*innen reagieren auf die Demo-Auflösung mit Rufen wie "Wir bleiben hier" und "Wir sind das Volk". Es kommt zu Rangeleien und Flaschenwürfen gegen die Polizeikräfte. "FAZ"-Journalist Philip Eppelsheim kommentiert, dass die Pandemie nur mit Zusammenhalt der Gesellschaft überstanden werde. Es dürfe nicht der Eindruck entstehen, dass diese Minderheit der Demonstant*innen für die Mehrheit im Land stehe. Die selbst ernannten "Querdenker" denken nicht quer, "sondern verquer", schreibt Marina Kormbaki, Hauptstadt-Korrespondentin vom RND, über die Ereignisse in Berlin.
(Foto: picture alliance/Lukas Dubro/dpa)
tagesschau.de (Demo-Auflösung), twitter.com (Berliner Polizei), tagesspiegel.de (Reichstag und Hildmann), faz.net (Paid, Eppelsheim-Kommentar), rnd.de (Kormbaki-Kommentar), bild.de (Seehofer), turi2.de (Demo-Genehmigung)