Augstein-Kinder wollen sich vom “Spiegel” trennen.

Jakob Augstein Foto Jörg Wagner 600Jakob Augstein, “Spiegel”-Erbe (Foto: Jörg Wagner)
 
Erbrausschleicher: Jakob Augstein und seine Halbgeschwister Maria Sabine und Julian wollen sich von ihren Anteilen am Spiegel-Verlag trennen. Diese überraschende Meldung liefert Bert-Donnepp-Preisträgerin Ulrike Simon, die neuerdings für “Horizont” schreibt, am Mittwochmorgen auf Horizont.net. Simon sieht in den Verkaufsabsichten ein Misstrauensvotum der Augstein-Erben gegen die neue Führung von Heft und Verlag. Schwester Franziska Augstein, Redakteurin bei der “Süddeutschen” und mit Heribert Prantl liiert, will an ihrer “Spiegel”-Beteiligung festhalten. Zur Disposition stehen somit 18 % des Spiegel-Verlags.

 

Als Käufer kommen theoretisch die übrigen Gesellschafter infrage. Da es unwahrscheinlich ist, dass die Mitarbeiter KG reingibt (statt wie üblich rauszuholen), bleibt faktisch aber nur Gruner + Jahr. Simon sieht ein strategisches Interesse: Rutscht der “Spiegel” in die roten Zahlen, könnte G+J (und damit Bertelsmann) die Mehrheit übernehmen. Simon vermutet einen Kaufpreis für die 18 % von etwa 160 Mio Euro. “Spiegel”-Sprecherin Anja zum Hingst hat die Geschichte auf Anfrage von turi2 bisher nicht dementiert. Ulrike Simon hatte bereits zu Beginn des Büchner-Streits bewiesen, dass sie die besten “Spiegel”-Quellen anzapft. Am Wahrheitsgehalt der Geschichte gibt es daher keinen Zweifel.
horizont.net