Bertelsmann zahlt für G+J-Viertel nur 200 Mio. Euro.

Thomas Rabe BertelsmannBillige Nummer: Bertelsmann-Chef Thomas Rabe hat für das letzte Viertel von Gruner + Jahr laut “Handelsblatt” nur 200 Mio Euro zahlen müssen. Davon liefert Bertelsmann rund 100 Millionen cash, der Rest wird in Gewinnanteilen verrechnet. Grund für den Schnäppchenpreis ist neben den fallenden G+J-Umsätzen der Drang der Jahr-Enkel, das renditeschwache Verlagsgeschäft schnell zu verlassen. Vor zwei Jahren wurde noch über einen 625-Mio-Euro-Anteil an Bertelsmann im Tausch mit dem G+J-Viertel gesprochen – aber damit wären die Jahrs im ungeliebten Mediengeschäft geblieben. G+J-Vorstandschefin Julia Jäkel blieb zunächst stumm: Einen “Chairman’s Letter” von Bertelsmann-Chef Rabe an alle G+J-Mitarbeiter leitete sie kommentarlos weiter, wie Ulrike Simon in der “Berliner Zeitung” berichtet. Später sprach sie allerdings vor Führungskräften und Mitarbeitern. Trotz angestrebter Synergieeffekte rechnet Rabe erst in drei Jahren wieder mit steigenden Gewinnen bei G+J. Im laufenden Jahr wird der Umsatz auch wegen des Verkaufs der US-Drucktochter Brown Printing auf 1,7 bis 1,8 Mrd Euro zurückgehen.
“Handelsblatt”, S. 14, berliner-zeitung.de, “Süddeutsche Zeitung”, S. 4, 31, “FAZ”, S. 13, 22