Bund plant 22 Mrd Euro Hilfen für Solo-Selbstständige und vorerst keine Lockerungen.


Durchhalte-Parolen: Lockerungen der Corona-Beschränkungen sind nicht absehbar, sagt Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier im Interview mit der "Bild am Sonntag". Die Infektionszahlen seien "nach wie vor viel zu hoch", so dass man "nicht ständig darüber spekulieren" solle, welche Maßnahmen gelockert werden könnten. "Wir werden zumindest in den nächsten vier bis fünf Monaten mit erheblichen Vorsichtsmaßnahmen und Einschränkungen leben müssen", kündigt Altmaier an.

In der Krise sollen Unternehmen und Solo-Selbstständige ein weiteres Hilfspaket von 22 Mrd Euro für Corona-Überbrückungshilfe bekommen, damit sie sich von Januar bis Juni 2021 über Wasser halten können. Ein Teil ist die sogenannte Neustarthilfe, eine einmalige Betriebskostenpauschale von bis zu 5.000 Euro als steuerbarer Zuschuss. So soll auch jenen geholfen werden, deren Umsatz leidet, die aber bisher keine Fixkosten geltend machen konnten.

Die "Welt am Sonntag" leitet aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest, dass es "bei einem großen Teil der Bevölkerung" an Akzeptanz für die Corona-Warnapp mangele. Ökonomieprofessor Gert Wagner liefert Zahlen: Aktuell hätten rund 22 Mio Deutsche die App heruntergeladen. Die Wahrscheinlichkeit, dass bei Kontakt mit einem Infizierten beide die App haben, läge damit bei mageren sechs Prozent. Laut Umfrage teilen außerdem 40 % der App-Nutzer*innen im Infektionsfall ihr Testergebnis nicht in der App mit.
"Bild am Sonntag", S. 3 (Altmaier-Interview, Paid), handelsblatt.com (Soloselbstständige), "Welt am Sonntag" (Corona-Warnapp, Paid)