Bundesregierung hat 2020 bis Oktober mindestens 344,3 Mio Euro für Berater*innen ausgegeben.


Beraten und verkauft: Mindestens 344,3 Mio Euro hat die Bundes­regierung allein in den ersten drei Quartalen 2020 an Beratungs­firmen überwiesen, schreibt die "Welt am Sonntag". Spitzenreiter ist demnach das Innen­ministerium um Horst Seehofer mit 128,3 Mio Euro. Das Finanz­ministerium von Olaf Scholz nimmt 72,4 Mio Euro für Berater*innen in die Hand. Sparsamer ist das Gesundheits­ministerium von Jens Spahn, das in der Corona-Pandemie Beratung für insgesamt rund 30 Mio Euro einkauft – etwas weniger als das Verkehrs­ministerium mit 34,7 Mio Euro.

Der Einsatz von externen Berater*innen steht in der Kritik. Der Bundesrechnungshof kritisiert die hohen Kosten und dass Berater*innen auch beim Verfassen von Gesetzen zum Einsatz kommen und so Interessenkonflikte eine Rolle spielen können. Die "Welt am Sonntag" führt zudem aus, dass die Ausschreibung der Aufträge oft nicht fair verlaufe, sondern von vorne herein auf einen Partner ausgelegt ist. Agenturen würden sich zudem Folgeaufträge sichern und es gäbe keine ausreichende Überprüfung, ob der Einsatz externer Kräfte erfolgreich war.
"Welt am Sonntag" (Paid), welt.de