Beraten und verkauft: Mindestens 344,3 Mio Euro hat die Bundesregierung allein in den ersten drei Quartalen 2020 an Beratungsfirmen überwiesen, schreibt die "Welt am Sonntag". Spitzenreiter ist demnach das Innenministerium um Horst Seehofer mit 128,3 Mio Euro. Das Finanzministerium von Olaf Scholz nimmt 72,4 Mio Euro für Berater*innen in die Hand. Sparsamer ist das Gesundheitsministerium von Jens Spahn, das in der Corona-Pandemie Beratung für insgesamt rund 30 Mio Euro einkauft – etwas weniger als das Verkehrsministerium mit 34,7 Mio Euro.
Der Einsatz von externen Berater*innen steht in der Kritik. Der Bundesrechnungshof kritisiert die hohen Kosten und dass Berater*innen auch beim Verfassen von Gesetzen zum Einsatz kommen und so Interessenkonflikte eine Rolle spielen können. Die "Welt am Sonntag" führt zudem aus, dass die Ausschreibung der Aufträge oft nicht fair verlaufe, sondern von vorne herein auf einen Partner ausgelegt ist. Agenturen würden sich zudem Folgeaufträge sichern und es gäbe keine ausreichende Überprüfung, ob der Einsatz externer Kräfte erfolgreich war.
"Welt am Sonntag" (Paid), welt.de