Christoph Kucklick gibt “Geo” einen Retro-Look.

Geo im Wandel 600"Geo" sieht im September 2015 nicht mehr aus wie noch im August, sondern mit dem "Geo"-Schriftzug in der Mitte eher wie 1975 (von links).

Zurück in die Zukunft: Christoph Kucklick, 51, seit Juli 2014 als Nachfolger von Peter-Matthias Gaede Chefredakteur von Geo, hat Hand angelegt an das 40 Jahre alte Reportage- und Wissens-Magazin aus dem Hause Gruner + Jahr. Herausgekommen ist ein Retro-Titel, der den Titelschriftzug GEO wie im Gründungsjahr 1975 in die Mitte rückt und dem verkleinerten Titelbild wieder einen breiten, grünen Rand gibt. Die Themen sind wieder unters Titelfoto gerutscht, selbst die feine, weiße Linie ums Bild ist im September 2015 plötzlich wieder da.

Den Untertitel "Die Welt mit anderen Augen sehen" lässt Christoph Kucklick unangetastet. Klar, eine Rückkehr zum Erdkunde-Motto "Das neue Bild der Erde" wäre unsinnig. Veränderungsdruck dürfte Kucklick dennoch spüren, die Auflage von "Geo" fiel, während Tochtermagazine florieren, von über 500.000 auf weniger als die Hälfte. Kucklick besuchte 1984/85 die Henri-Nannen-Schule, arbeitete drei Jahre bei der "Hamburger Morgenpost", kam 1999 als Redakteur zu "Geo", wurde 2000 Chefredakteur "Geo Saison" und geo.de, schrieb von 2011 bis 2014 frei, u.a. ein Buch über "Die granulare Gesellschaft".

Zu besichtigen ist der Fort-Rück-Schritt bei "Geo" vorerst nur im Tochter-Magazin "Geo Epoche", in dessen Themenheft "Das britische Empire 1815-1914" auf Seite 163 aufs neue "Geo" verwiesen wird. "In völlig überarbeiteter Form", mit "frischem Design, veränderter Heftstruktur und neuen Rubriken" tritt das Kucklick-"Geo" an. Selbstverständlich wird alles "zeitgemäßer, eleganter sowie lesefreundlicher" - wir werden wohl noch lange auf die Ankündigung warten, ein Heft werde "altbacken, klobig und lesefeindlich".
"Geo Epoche" Nr. 74, "Das britische Empire 1815-1914", S. 163, wikipedia.de, guj.de (Background), privatereadersbookclub.com (Buchkritik), taz.de (Interview)

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