Der WDR reagiert mit einer Sondersendung auf die Debatte zur “Umweltsau”.


Umweltsau durchs Dorf getrieben: Der WDR reagiert am Samstag auf die von seinem Satirevideo "Umweltsau" ausgelöste Diskussion mit einem einstündigen Spezial im Radiosender WDR2. Darin stellt sich WDR2-Programmchef Jochen Rausch (rechts) den Anrufen von Hörern und sagt, sein Sender habe über die Wortwahl und die Frage, ob er Kinder instrumentalisiere, nicht lange genug nachgedacht. "Dafür würde ich mich entschuldigen", so Rausch, der zudem von einem "Fehler" spricht: "Wir haben mit einem sehr großen Hammer auf einen relativ kleinen Nagel gehauen."

Auch WDR-Intendant Tom Buhrow schaltet sich in die Debatte ein und sagt am Telefon: "Das Video war ein Fehler. Ich entschuldige mich ohne Wenn und Aber dafür." Buhrow sagt, dass er aus dem Krankenhaus anruft, wo er seinen Vater besucht, der keine "Umweltsau" sei. Die weiteren Anrufer bilden ein weites Meinungsspektrum ab. Während einige sich empört über den Beitrag zeigen und zum Teil weitere Konsequenzen fordern, gibt es auch Zuspruch von Hörern, die die Empörung nicht nachvollziehen können oder die Löschung des Videos für falsch halten.

WDR2 hatte eine von einem Kinderchor gesungene, umgedichtete Version von "Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad" auf Facebook gepostet. In der Fassung fährt die Oma unter anderem mit dem SUV und isst Discounterfleisch und sei daher eine "Umweltsau". Nach heftiger Kritik, unter anderem von NRWs Ministerpräsident Armin Laschet entfernte der WDR den Beitrag von seiner Seite. Moderatorin Steffi Neu sagt in der Radio-Sondersendung, der Sender habe über 15.000 Posts mit teils sehr harte Kritik empfangen.
wdr.de (32-Min-Audio), faz.net, rnd.de (Background)