Digital-Verleger fordern einen Teil der Presseförderung für sich ein.


Wollen auch ein Stück vom Kuchen: Mehrere Online-Medien haben sich zum Arbeitskreis Digitale Publisher zusammengeschlossen und fordern in einem Appell, bei der von der Bundesregierung geplanten Presseförderung berücksichtigt zu werden. Zu den Unterzeichnern gehören u.a. die Satireseite Der Postillon, die Krautreporter, Perlentaucher, die Prenzlauer Berg Nachrichten, der Podcast Lage der Nation, das Social Media Watchblog und das Lokal-Journalismus-Projekt Rums aus Münster von Wikipedia-Finanzchef Christian Humborg.

Im Appell äußern sie die Sorge, dass die geplante Presseförderung "zu einer massiven Wettbewerbsverzerrung auf Kosten von digitalen Publishern führt". Sie fordern daher, mit den traditionellen Medien gleichbehandelt zu werden und schreiben: "Eine Förderung darf nicht auf Kosten etablierter digitaler Publisher gehen, die meist nicht auf eine langjährige Geschichte und hohe Rücklagen zurückblicken können."

Erst gestern war die geplante Förderung Thema im Haushaltsausschuss des Bundestags, berichtet Daniel Bouhs. Dabei machten Union und SPD den Weg frei für eine Förderung nach den Gießkannenprinzip - allerdings nur für Zeitungen, Zeitschriften und Anzeigenblätter. Doch innerhalb der Regierungskoalition gibt es auch Stimmen, die auch verlagsunabhängige Angebote berücksichtigt wissen wollen. Dazu sind noch weitere Gespräche geplant.
medium.com, zeit.de (Paid), turi2.de (Background)