Funke-Bosse Saffe und Schoo: Verlags-Kooperationen dürfen kein Selbstzweck sein.


Allein allein: Funke pocht unter Andreas Schoo und Ove Saffe stärker auf Eigenständigkeit. Im Interview mit "Horizont" erteilen die Geschäftsführer der bis Jahresbeginn diskutierten gemeinsamen Vertriebs- und Vermarktungsfirmen mit Burda und Bauer eine Absage: "Wir haben die Kraft, alleine zu leben und auch zu wachsen", sagt Schoo und hebt sich damit stark von seinem Vorgänger Manfred Braun ab, der für mehr Miteinander plädierte. Kooperationen dürften keine Selbstzweck sein und müssten echte Vorteile bringen.

Trotz gelockerten deutschen Kartellrechts würden die strengeren EU-Regeln einer stärkeren Zusammenarbeit der Großverlage im Wege stehen, so Schoo. Ove Saffe sieht vor allem bei den mehr als 250 regionalen Tageszeitungen in Deutschland noch Luft für "Kooperationen, Fusionen oder Übernahmen". Interviewer Roland Pimpl glaubt auch die "persönlichen Differenzen einzelner Akteure" sind möglicher Grund fürs Scheitern von Gemeinschaftsunternehmen der Großverlage.
"Horizont" 43/2018, S. 1, 22-23 (Paid)

Aus dem Archiv von turi2.tv: Manfred Braun versprüht beim VDZ Summit 2017 Print-Optimismus.