Funke: Der Cyberangriff auf den Verlag ist noch nicht vorbei.


Keine stille Nacht: Der Hackerangriff auf die Funke-Mediengruppe in Essen hält offenbar weiter an, das schreibt Chefredakteur Andreas Tyrock in der aktuellen Ausgabe der "WAZ". Der Verlag habe inzwischen alle für die Zeitungsproduktion relevanten Computer-Systeme ausgeschaltet, die Zeitungen entstehen im Home Office und in telefonischer Absprache. Für heute plant der Verlag in NRW eine 24-seitige Zeitung – allerdings noch ohne Regionalausgaben. An vielen anderen Standorten erscheinen 20-seitige Ausgaben, sagt Verlagssprecherin Jasmin Fischer.

Über Weihnachten habe der Verlag mehrere Räume in der Zentrale in Essen in eine "digitale Waschstraße" umgebaut, um verseuchte Geräte zu reinigen und in ein "sicheres, neues IT-Umfeld" zu integrieren. Die Paywalls der Online-Angebote bleiben weiter offen. Chefredakteur Tyrock freut sich, dass es "fast keine Beschwerden" gab, viele Leser*innen "haben sich an uns gewandt und uns den Rücken gestärkt, uns Mut zugesprochen".

Der Hackerangriff war am 22. Dezember bekannt geworden. Vor Weihnachten sind nur Notausgaben mit acht Seiten erschienen. Die Hacker hatten die IT-Systeme offenbar verschlüsselt, um Lösegeld zu erpressen. Die "Welt am Sonntag" vermutet, dass der Verlag noch vor Weihnachten ein Lösegeld in Millionenhöhe bezahlt hat.
turi2 – eigene Infos, meedia.de, turi2.de (Background), turi2.de (Lösegeld)