“Handelsblatt”: Christian Klein will auch in der Krise investieren und sieht SAP sicher aufgestellt.


Krisenfeste Walldorfer: SAP will in den nächsten Monaten die Kosten senken, plant aber keine weitreichenden Einschnitte, sagt Chef Christian Klein im "Handelsblatt"-Interview. "Gewisse Einstellungen" werde der Konzern "nach hinten schieben", bei Forschung und Innovation aber weiterhin investieren. Akquisitionen hätten dagegen aktuell nicht Priorität. SAP ist laut Klein "natürlich nicht immun gegen die Krise", finanziell aber "sehr gut aufgestellt" und brauche keine Staatshilfen.

Auf den plötzlichen Weggang der bisherigen Co-Chefin Jennifer Morgan angesprochen, sagt Klein, ihr Weggang habe nichts mit persönlichen Spannungen zu tun. Es habe aber "die eine oder andere Differenz" über die Ausrichtung gegeben. Die Probleme seien "verstärkt aufgetreten, als die Krise ausbrach". Es sei wichtig, schnell Entscheidungen zu treffen, Kompromisse würden schwächen. Die Krise war "nicht der Auslöser, aber wahrscheinlich ein Beschleuniger für die Auflösung der Doppelspitze".

SAP, seit kurzem gemeinsam mit der Telekom an der Entwicklung einer App zur Verfolgung von Corona-Infektionen beteiligt, sei spät an Bord des Projekts gekommen. Bei der Entwicklung habe Deutschland "schon viel Zeit verloren". Diskussionen darüber, wann die App fertig sei, hält Klein "aktuell für spekulativ".
handelsblatt.com, turi2.de (Weggang Morgan), turi2.de (Corona-App)

Aus dem turi2.tv-Archiv (03/2019): "Wir brauchen digitale Bildung", sagt SAP-Vorstand Christian Klein über den Wandel im Software-Konzern.