Ist die Krise ein Innovations-Killer, Lina Timm?


Zwischen Vollgas und Vollbremsung: Im Video-Interview von turi2.tv erklärt Lina Timm, dass die Krise, die wir gerade erleben, einige Innovationen bremst und andere beschleunigt. Gewinner ist etwa der Datenjournalismus, findet die Geschäftsführerin des Media Lab Bayern. In ihrem Innovations-Labor ist z.B. eine interaktive Corona-Deutschlandkarte entstanden, die das Infektions-Geschehen auf Landkreis-Ebene abbildet. Die Anwendung können Medien kostenlos auf ihren Websites einbinden. Trotzdem sieht sie, "dass viele Innovations-Projekte aus Kapazitätsgründen auf der Strecke bleiben". Wo Kurzarbeit herrscht und gekürzt wird, fällt es schwer, etwas Neues anzufangen.

Und genau an dieser Stelle wollen Lina Timm und ihr Team ansetzen: Sie haben u.a. eine Open Innovation Challenge ausgerufen, die Ideen für lokale Medien in der Krise sammelt. Dabei herausgekommen sind etwa die Corona-Karte oder ein Service, der Podcasts übers Festnetz-Telefon abrufbar macht, was im ländlichen Raum und beim älteren Publikum gut ankommt.

Grundsätzlich ist Timm überzeugt, dass es keine Riesen-Budgets für Innovations-Projekte braucht – mit denen sind auch die Startups im Media Lab Bayern nicht ausgestattet. Manchmal sei zu viel Geld sogar hinderlich, denn knappe Ressourcen setzten mehr Kreativität frei.
turi2.tv (10-Min-Video auf YouTube)