Juliane Leopold findet die Debatte um Textinhalte von ARD und ZDF überholt.


Alter Hut? Für "Tagesschau"-Digital-Chefredakteurin Juliane Leopold ist die Debatte um Textinhalte von ARD und ZDF "aus der Zeit gefallen". Im "Medienmagazin" des RBB konfrontieren Daniel Bouhs und Jörg Wagner sie mit skeptischen Reaktionen des Verlegerverbandes BDZV, der eine starke Textlastigkeit der Beta-Version der neuen "Tagesschau"-Website ausgemacht haben will. Leopold kontert: "Gerade die Information ist der Kern des öffentlich-rechtlichen Auftrags. Und wo kommen wir hin, wenn wir an diesem Auftrag rütteln, weil wir kleinkrämerisch Buchstaben zählen auf einer Website?"

In einem Statement sagt der BDZV, dass seine Mitglieder die Beobachtungen prüfen "und dann sicher auch das Gespräch mit der ARD suchen". Leopold argumentiert zudem, dass die Web-Texte 90 % Sendebezug hätten: "Wir haben nicht nur ein Beiwerk, sondern der Kern unserer Marke ist natürlich die Fernseh-'Tagesschau'". Hintergrund der Aussagen ist ein lange währender Streit zwischen privaten Verlagen und ARD und ZDF über die Grenzen des Auftrages der gebührenfinanzierten Medienanstalten.
daniel-bouhs.de (16-Min-Audio + Transkript), turi2.de (Background)