Lockdown wird mit Lockerungen und hitzigen Diskussionen verlängert.


Gift-Gipfel: Markus Söder teilt bei der Bund-Länder-Konferenz gegen Olaf Scholz aus, berichtet Paul Ronzheimer bei Bild Live noch während die Beratungen laufen. Sätze wie "da brauchen Sie nicht so schlumpfig herumgrinsen" oder "Sie sind nicht der König von Deutschland oder Weltenherrscher" soll Söder seinem Kollegen an den Kopf geworfen haben. Die Aussagen sind "zu schön um wahr zu sein, zumindest für diejenigen, die darüber schreiben", kommentiert Ronzheimer, der die Zitate on Air vom Handy abliest. In der anschließenden Pressekonferenz bemerkt Söder, Scholz habe ein "sehr pointiertes Auftreten" gehabt, aber die beiden hätten schon miteinander gesprochen und sich vertragen.

Die Runde hat den Lockdown zwar bis 28. März verlängert, aber stufenweise Aufweichungen angekündigt, die an stabile Inzidenzwerte unter 50 bzw. 100 geknüpft sind. Der zweite Lockerungsschritt (nach den jüngsten Friseur- und Schulöffnungen) erlaubt Buchhandlungen, Blumengeschäften und Gartenmärkten ab 8. März Kundschaft zu empfangen. Auch einige körpernahe Dienstleistungen, etwa Fahrschulen, dürfen den Betrieb aufnehmen. In einem nächsten Schritt könnte dann der Einzelhandel sowie Museen, Galerien und Zoos öffnen und bis zu zehn Menschen an der frischen Luft kontaktfrei Sport treiben. Eine vierte Lockerung würde dann Öffnungen von Kulturstätten und Gastronomie umfassen, eine fünfte schließlich auch größere Freizeitveranstaltungen. Ein Notbrems-Mechanismus soll dann greifen, wenn die Inzidenz drei Tage lang über 100 liegt. In diesem Fall werden Lockerungen zurückgenommen.

Der "Spiegel" urteilt, dass die Politik nun "mit der Logik der bisherigen Pandemiebekämpfung" breche. Bisher sei "steigende Zahlen, schärfere Regeln" das Credo gewesen. Mit Blick auf die Schnelltest-Strategie schreibt Thomas Vitzthum in der "Welt", das Pandemie-Management erweise sich "auf eine absehbare Veränderung als ziemlich unvorbereitet". "Bild"-Chef Julian Reichelt poltert, der Tag sei ein "Verwirrspiel mit einem Hauch von sozialistischer Mangelverwaltungsrhetorik unserer Bundesregierung" gewesen.
bild.de (Söder-Aussagen), spiegel.de (Öffnungsschritte), spiegel.de (Paid), welt.de, bild.de (4-Min-Video, Reichelt)