Meinung: Ergebnisse des Impf-Gipfels sind “Symbolpolitik”.

Nichts Genaues weiß man nicht: Nach dem stundenlangen Impf-Gipfel von Bund und Ländern mit Vertretern der EU-Kommission und Impfstoff-Herstellern halten sich neue Erkenntnisse in Grenzen. Angela Merkel bleibt bei ihrem Versprechen, bis Ende des Sommers jedem Menschen in Deutschland ein Impf-Angebot machen zu können. Ein nationaler Impfplan soll zudem Klarheit über anstehende Impfstoff-Lieferungen bringen – Details dazu sind allerdings noch nicht bekannt. "Bild" zitiert Gipfel-Teilnehmer*innen, die den Impf-Gipfel als "ein einziges Blabla" und ein "ziemlich absurdes Theater" bezeichnen. Kristina Dunz vom Redaktionsnetzwerk Deutschland schlägt in eine ähnliche Kerbe: Die Ergebnisse der Konferenz sehen "nach Symbolpolitik aus". Es gebe lediglich "die gegenseitige Bestätigung, dass es gut war, mal darüber zu reden".

Stefan Kuzmany, Leiter des Meinungs-Ressorts beim "Spiegel", kritisiert die Merkel-PK nach dem Gipfel: "Vielleicht habe ich was überhört oder bin schlicht zu doof, aber könnte es sein, dass da eben eine Stunde lang mit vielen Worten überhaupt nichts gesagt worden ist?" Vice-Chefredakteur Felix Dachsel findet zwar, dass die Kanzlerin die "katastrophale Lage" zwar gut zusammengefasst hat, merkt aber an: "Wäre sie Kommentatorin und nicht Kanzlerin, dann wäre das genug".

Der "Spiegel" titelt mit "Der Placebo-Gipfel" und betont, dass eben jener auch nichts daran ändern würde, dass der Corona-Impfstoff knapp bleibt. "Tagesspiegel"-Journalistin Ann-Kathrin Hipp fasst zusammen: "Gemütszustand: gipfelmüde".
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