Scholz & Friends? Die SPD will mit Finanzminister Olaf Scholz als Kanzlerkandidaten in die Bundestagswahl 2021 ziehen, wie Parteispitze auf Twitter bekannt gibt. "Auf Vorschlag unserer Vorsitzenden Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans haben mich Präsidium und Vorstand der SPD gerade einstimmig als Kanzlerkandidaten nominiert. Ich freue mich auf einen tollen, fairen und erfolgreichen Wahlkampf in einem starken Team", schreibt Scholz auf Twitter.

Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans twittern wortgleich: "Wir wissen, dass diese Entscheidung für einige eine unerwartete Wendung darstellt. Wir bitten um Vertrauen in unseren Weg. Wir sind entschieden, diesen Weg gemeinsam zu gehen." Von 2011 bis 2018 war Scholz Erster Bürgermeister von Hamburg. 2019 unterlag er im Duo mit Klara Geywitz beim Versuch, SPD-Chef zu werden, den aktuellen Parteichefs.

Scholz möglicher Gegenkandidat Markus Söder kritisiert, dass die SPD mit der Kandidatenkür nun den Wahlkampf eröffnet, obwohl SPD und Union gemeinsam die Corona-Krise zu bewältigen haben. Ex-Kanzler Gerhard Schröder nennt die Nominierung hingegen "eine gute Entscheidung zur richtigen Zeit". Forsa-Chef Manfred Güllner zweifelt, dass die Einigkeit in der SPD von Dauer sein wird: "Es ist nur schwer vorstellbar, dass die jetzige SPD-Spitze die Kandidatur von Scholz dauerhaft und glaubwürdig unterstützt."
spiegel.de, br.de (Söder), handelsblatt.com (Schröder)