turi2 edition #13: 20 Verlierer*innen des Jahres 2020.

1. Berlin Tegel
Der übersichtlichste Hauptstadtflughafen der Welt ist endgültig passé. In seiner Knuffigkeit wird ihn der endlich eröffnete BER wohl nicht ersetzen.

2. „Bravo“
Bauer sourct die Produktion der Pubertäts-Postille aus – und demonstriert damit die relative Egalheit des Blattes, das einst mit Dr. Sommer die Jugend aufklärte.

3. Dänische Nerze
Weil sie das Coronavirus in sich tragen, keulen die Dänen Millionen süße Pelzfarm-Tierchen. Deren Rache: Gase drücken die toten Körper aus ihren Massengräbern heraus. Friedhof der Zombie-Tiere.

4. Kai Diekmann
Der Ex-„Bild“-Chef flutet die sozialen Netzwerke mit Fotos seines angeblichen Heldenlebens. Diekmanns Agentur Storymachine floriert indessen trotz Kais halbseidener Klebrigkeit.

5. Franziska Giffey
Die Ministerin hat den Kampf um ihren Doktortitel aufgegeben. Offiziell sind die zwei Buchstaben noch nicht weg, ein Stück ihrer Glaubwürdigkeit schon.

6. Thomas Kemmerich
Der FDP-Mann lässt sich mit AfD-Stimmen zum thüringischen Ministerpräsidenten wählen. Aua. Im Amt hält es ihn damit keinen Monat.

7. Jogi Löw
Die miese WM-Leistung seiner Nationalelf kann er wegen Corona nicht ausbügeln. Zu schlechter Letzt fahren Jogis Jungs noch ein 0:6 gegen Spanien ein. Wir sehen rot für 2021.

8. Lufthansa
Corona bricht dem Kranich beide Flügel. Auch Staatshilfen in Milliardenhöhe sorgen kaum für Aufwind.

9. Merkurist
Das Startup probierte Lokaljournalismus in Mainz und Wies baden – und wird im Herbst 2020 einge stellt. Print ist tot? Online ging es auch schon mal besser.

10. Dieter Nuhr
Zu Beginn der Pandemie will ervor allem eins: auftreten, weil er das Virus nicht ernst nimmt. Danach spielt der Kabarettist mit wachsender Wurstigkeit die Rolle des nervigen und renitenten Das-wird-man-ja-wohl-noch-sagen-dürfen-Märtyrers.

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11. Hendrik Streeck
Der auch im Lock down stets tadellos frisierte Virologe disqualifiziert sich mit Geltungsdrang, falschen Prognosen und einer unglückseligen PR-Liaison mit der Agentur von Kai Diekmann.

12. Greta Thunberg
Die Schwedin und ihr Freitagsteam bekommen 2020 deutlich weniger Aufmerksamkeit als noch 2019. Klimaschutz hat es in einer Pandemie medial leider nicht leicht.

13. Clemens Tönnies
Der Fleischbaron produziert Billigfleisch auf dem Rücken seiner Leiharbeiter*innen. Mit einem Corona-Ausbruch im Sommer bringt er der Bertelsmann-City Gütersloh negative Schlagzeilen.

14. Donald Trump
Präsidentiert sich als schlechtester Verlierer aller Zeiten. Wirre Tweets und eine Pressekonferenz auf dem Parkplatz einer Gärtnerei markieren Trumps Weg auf den Abfallhaufen der Geschichte.

15. Tui
Bleibt 2020 auf fast allen Pauschalreisen sitzen. Der Umsatz bricht um sagenhafte 98,5 Prozent ein.

16. Vapiano
Bei den Franchise-Pizzabäckern kriselt es schon länger. Corona gibt ihnenden Rest. Jetzt müssen die Gläubiger Schlange stehen.

17. Visitenkarten
Waren schon vor der Pandemie Auslaufware mit 90er-Vibe. Ohne physische Treffen verschimmeln sie nur noch in der Schublade.

18. Walt Disney
Micky macht keine Mäuse mehr: Die Parks sind pandemisch leer, bei Disney verlieren nicht nur die Animateure unter den Maus-Masken ihren Job. 32.000 Stellen streicht der missgelaunte Vergnügungskonzern.

19. Michael Wendler
Dem Sänger brennen die Sicherungen durch, was ihn Telegram und Verschwörungsideologen in die Arme treibt. RTL und Kaufland kündigen dem singenden Aluhut daraufhin den Werbevertrag.

20. Wirecard
Stolpert über das eigene Bilanz-Desaster und sorgt für Stoff wie aus einem mittelmäßigen Agentenfilm – inklusive abgetauchtem Manager mit Kontakten zur russischen Mafia.

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