VDZ-Bilanz: Immer mehr Zeitschriften sorgen für immer weniger Umsatz.


Früher war mehr Papier: Die deutschen Zeitschriftenverleger rechnen 2018 mit stabilen Umsätzen, die allerdings immer weniger von Print getragen werden. Auf 55 % sinkt dieses Jahr der Anteil von Vertriebs- und Anzeigenerlösen im Gedruckten. Der Anteil digitaler Geschäfte (21,5 %) und sonstiger Felder (23,5 %) wie etwa Events wächst. VDZ-Hauptgeschäftsführer Stephan Scherzer schließt im Video-Interview von turi2.tv nicht aus, dass die Zeitschriftenbranche in zwei bis drei Jahren weniger als die Hälfte ihrer Umsätze über Zeitschriften macht. Trotzdem gibt es am Kiosk immer mehr Titel.

Im vergangenen Jahr sind 90 neue, regelmäßig erscheinende Publikumstitel herausgekommen, 37 stellten die Verlage ein. Das waren mehr neue Titel und weniger Einstellungen als 2016. Zusammen mit der Fachpresse kommt die deutsche Branche auf rund 5.600 periodisch erscheinende Zeitschriften. Im Jahr 2017 machten Magazinverlage 14,8 Mrd Euro Umsatz mit 60.000 Mitarbeitern – Tendenz gleichbleibend. Die 1,7 Mrd verkauften Zeitschriften erreichten 94 % der Bevölkerung.

Fast die Hälfte der Verlage will in diesem Jahr redaktionelle Digitalangebote starten. Die politischen Forderungen des VDZ richten sich deshalb vor allem auf den digitalen Bereich: Der VDZ fordert eine grundlegende Überarbeitung der E-Privacy-Richtlinie auf EU-Ebene. Der Verband befürchtet 30 % Umsatzverlust bei digitaler Werbung, weil den Verlagen die Datenerhebung erschwert werde. Außerdem fordern die Verleger, als Rechteinhaber im EU-Urheberrecht anerkannt zu werden. (Foto: Jens Twiehaus für turi2)
turi2 vor Ort bei der VDZ-PK in Berlin, vdz.de, turi2.tv (100-Sek-Video im YouTube-Kanal von turi2)

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